Trauerfeier für toten Demonstranten in Minsk: Die bewegenden Momente bei den Protesten in Belarus
Am Montag wurde bei den Protesten gegen Wahlfälschung in Minsk ein Demonstrant getötet. Am Samstag gedenken seiner tausende Menschen in Minsk.
„Nein zur Gewalt“ steht auf den Schildern der Demonstranten in Minsk. „Keine Folter mehr“ heißt es auf einem anderen Transparent, die Teilnehmer rufen „Geht!“. Sie haben genug vom Staatspräsidenten Lukaschenko. Anlass der Demo am Samstag war das Gedenken an den am Montag verstorbenen Demonstranten Alexander Taraikowskij.
Der Tod von Taraikowskij sei durch einen in dessen Hand explodierten Sprengsatz verursacht worden, hatten die Behörden erklärt.
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Doch an dieser Darstellung gibt es Zweifel. Ein Augenzeuge sagte dem Portal tut.by, der Mann sei am Montag auf die Polizisten zugelaufen, es habe keine Explosion gegeben.
Dem Vater des Getöteten soll es demnach auch nicht gestattet worden sein, seinen Sohn in der Leichenhalle ein letztes Mal zu sehen.
Im Laufe der Kundgebung hielten alle rund um den Gedenkkranz für Taraikowskij inne und schwiegen für eine Minute.
Viele Demonstranten legten in der Nähe der U-Bahnstation Puschkinskaja Kränze für Traikowskij ab. Der 34-jährige Taraikowskij war dort am Montag gestorben. Landesweit protestierten Menschen gegen Gewalt und Willkür unter Lukaschenko – den sechsten Tag in Folge. Die Polizei hielt sich zunächst zurück. Der Präsident nannte die Proteste „eine Bedrohung“ für sein Land. Er ließ erkennen, dass er nicht ans Aufgeben denke.
Bei den Protesten in den vergangenen Tagen war die Polizei teils äußerst brutal gegen friedliche Menschen vorgegangen. Es gab fast 7000 Festnahmen. Mehr als 2000 von ihnen kamen am Freitag frei. Angaben zu weiteren Freilassungen lagen am Samstag zunächst nicht vor. Viele Freigelassene berichteten von Misshandlungen im Gefängnis. Demonstranten zeigten bei den Kundgebungen am Samstag Bilder von Verletzungen am Körper mit großen Blutergüssen.
Soldaten am Regierungssitz senken ihre Schilder aus Solidarität mit den Demonstranten. Einige Frauen umarmen Soldaten, die sich mit den Protesten solidarisieren.
Manche Minsker zeigen auch aus Autos oder Bussen heraus ihre Solidarität mit den Protesten.
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Auch für Sonntag waren friedliche Proteste angekündigt. (mit AFP / dpa)
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