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Küken sitzen unter einer Wärmelampe kurz nach dem Schlüpfen.

© Peter Steffen/dpa

Tierschutz: Julia Klöckner kündigt Verbot von Kükenschreddern an

Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner hält baldige flächendeckende Einführung des Verfahrens zur Geschlechtsbestimmung für möglich.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hält ein baldiges Verbot der millionenfachen Tötung männlicher Küken für möglich. Kükenschreddern sei verboten, sobald das Verfahren zur Geschlechtsbestimmung allgemein verfügbar sei, sagte Klöckner den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Eine Methode zur Geschlechtsbestimmung im Hühnerei solle im kommenden Jahr allen Brütereien in Deutschland zur Verfügung stehen. Das Verfahren werde serienreif und dann greife das Tierschutzgesetz, sagte Klöckner.

Kükenschreddern sei „ethisch nicht vertretbar und muss so schnell wie möglich beendet werden“, unterstrich die Ministerin. Wirbeltiere dürften nach deutschem Recht nicht ohne vernünftigen Grund getötet werden.

Nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet. Dem Kükentöten fallen jährlich fast 50 Millionen frisch geschlüpfte männliche Küken zum Opfer. Sie werden geschreddert oder vergast, weil sie keine Eier legen und wenig Fleisch ansetzen.

Das neue Verfahren ermögliche es, das Geschlecht von Küken vor dem Schlüpfen zu bestimmen, erklärte die Ministerin. „Weibliche Küken – künftige Legehennen – werden dann ausgebrütet, während das Ausbrüten männlicher Küken unterbleibt“, erläuterte Klöckner.

Ihr Ministerium habe 6,5 Millionen Euro investiert, um die Entwicklung von Methoden zur Geschlechtsbestimmung zu fördern. Seit Ende vergangenen Jahres seien in zahlreichen Supermärkten Eier erhältlich, die das Verfahren der Geschlechtsbestimmung durchlaufen hätten. (epd)

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