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So soll der „Semi Truck“ von Tesla aussehen.

© Promo Tesla

Tesla spricht mit Bundesverkehrsministerium: Musk will Sonntagsfahrverbot für E-Lkw aufheben lassen

Noch 2020 will der US-Autokonzern seinen ersten Elektro-Lkw auf den Markt bringen. Für diese versucht Tesla-Chef Elon Musk offenbar, Sonderregeln zu erwirken.

Der US-Elektroautokonzern Tesla setzt sich dafür ein, dass E-Lastkraftwagen in Deutschland vom Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen ausgenommen werden. Dies berichtet das Portal "Business Insider". Demnach sei eine Tesla-Delegation in der vergangenen Woche zu vertraulichen Gesprächen im Bundesverkehrsministerium in Berlin gewesen. Hintergrund: Tesla will noch in diesem Jahr seinen ersten Elektro-Lkw auf den Markt bringen.

Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen gilt seit 1956

Die Bundesrepublik hatte das Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen am 1. Mai 1956 eingeführt, um die Bevölkerung vor Lärm und Dreck zu schützen. Von 0 bis 22 Uhr sind gewerbliche Fahrten von Lkw, die schwerer als 7,5 Tonnen sind oder einen Anhänger ziehen, untersagt. Ausgenommen von der Regel sind Lebensmitteltransporte, Lieferungen von Film- und Fernsehmaterial sowie Rettungsfahrzeuge.

Für Logistikunternehmen könnten E-Lkw auch aus diesem Grund attraktive Alternativen sein. Schließlich könnten diese Fahrzeuge dann an 365 Tagen im Jahr eingesetzt werden.

"Business Insider" schreibt, das Bundesverkehrsministerium habe Tesla zugesagt, das weitreichende Anliegen zu prüfen. Das Portal zitiert einen Sprecher, im Rahmen des Gesprächs mit "mit Vertretern von Tesla wurden Möglichkeiten der Stärkung der nachhaltigen modernen Mobilität besprochen, insbesondere im Hinblick auf den Logistikbereich".

Tesla führt offenbar auch in anderen Ländern Gespräche

Zuständig für die „Durchführung und Überwachung der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)“ sind allerdings die Bundesländer, schreibt das Portal unter Berufung auf das Bundesverkehrsministerium. Sie könnten "gemäß der StVO in bestimmten Einzelfällen oder allgemein für bestimmte Antragsteller Ausnahmen vom Lkw-Sonn- und Feiertagsfahrverbot erteilen".

Wie das Portal weiter schreibt, sagte ein Sprecher des Bundesverbands für Spedition und Logistik, dass bislang nur eine Vereinheitlichung des Fahrverbots bei nicht bundesweit gültigen Feiertagen diskutiert wird. Über Sonderregeln für bestimmte Antriebe von Lkw habe man bislang noch gar nicht nachgedacht.

Tesla will seinen "Semi Truck" auf den Markt bringen

Tesla wollte sich "Business Insider" zufolge nicht zu dem Vorstoß beim Sonntagsfahrverbot äußern. Der Konzern bemühe sich aber offenbar auch in anderen europäischen Ländern um Ausnahmegenehmigungen.

Die Zugmaschine, die Tesla auf den Markt bringen will, ist bisher nur unter ihrer US-Gattungsbezeichnung "Semi Truck" bekannt. Sie sollte vor einem Jahr erscheinen, jetzt soll sie noch 2020 auf den Markt kommen – in einer Kleinserie, wie die Fachzeitschrift "Auto, Moto und Sport" berichtet.

Tesla-Chef Elon Musk.
Tesla-Chef Elon Musk.

© imago images/Xinhua

Wie viele Exemplare die Kleinserie umfasst, gibt Tesla genauso wenig bekannt wie den Produktionsort des Sattelschleppers. Gerüchteweise bereite sich die Gigafactory 1 in Nevada auf die Herstellung der Zugmaschinen vor – bisher produziert der Standort vorwiegend Batterien und Antriebsstränge.

Lkw von Tesla soll offenbar zwischen 130.000 und 170.000 Euro kosten

Weitere Gerüchte deuten der Zeitschrift zufolge darauf hin, dass die Karosserieteile des Sattelschleppers von Zulieferern kommen. Bei voller Produktionsauslastung sollen demnach pro Jahr 100.000 Lkw vom Band rollen. Die rein elektrische Reichweite soll bis knapp 1000 Kilometer betragen. Der Preis für einen "Semi Truck" werde zwischen 130.000 und 170.000 Euro liegen.

In Grünheide bei Berlin will Tesla in einer neuen Fabrik bis zu 12.000 Menschen beschäftigen. Das schreibt das Unternehmen auf seiner neuen Internetseite für die geplante Gigafactory. Diese Zielzahl, die für eine maximale Produktionsauslastung gelten soll, hatte Tesla bereits in den Unterlagen für den Antrag zur Genehmigung angegeben.

Der Bau soll in diesem Jahr beginnen, die Produktion im nächsten Jahr starten – zunächst 10.000 Fahrzeuge des Models Y pro Woche, das sind rund 500.000 Fahrzeuge im Jahr. Die Rodung auf dem Gelände war zwischenzeitlich gestoppt worden, kann nach einer Gerichtsentscheidung aber nun weitergehen.

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