zum Hauptinhalt
Fanatisch gegen die Demokratie. Die Zahl der rechtsextremen Gefährder wächst weiter. Neonazis, hier ein Teilnehmer einer Demonstration in Thüringen, sind zunehmend gewaltbereit.

© Michael Reichel/dpa

Exklusiv

Terrorgefahr durch Neonazis nimmt zu: Zahl der rechtsextremen Gefährder steigt auf 70

Das BKA meldet fast dreimal so viele potenzielle rechtsextreme Terroristen wie 2018. Einen Rückgang gibt es hingegen bei islamistischen Gefährdern.

Von Frank Jansen

Die Zahl der Rechtsextremisten, denen die Polizei Terroraktionen zutraut, wächst weiter. Derzeit seien rund 70 Personen als "Gefährder" eingestuft, teilte das Bundeskriminalamt auf Anfrage des Tagesspiegels mit. Im Februar waren es 53, im April 2018 erst 26. Die Polizei stellt auch eine Zunahme bei potenziellen Unterstützern rechter Gefährder fest, sie werden als "relevante Personen" bezeichnet. Das BKA spricht jetzt von zirka 155 Rechtsextremisten, das sind 30 mehr als im Februar.

Zahl der Verfahren zu islamistischem Terror sinkt

Die meisten Gefährder registriert die Polizei allerdings weiterhin im islamistischen Spektrum, wenn auch die Zahlen sinken. Das BKA meldet 620 salafistische Gefährder, im Februar waren es 670. Dass die Terrorgefahr unvermindert hoch bleibt, zeigt allerdings das von einem Gefährder verübte Attentat in Dresden.

Am 4. Oktober erstach ein islamistischer Syrer einen schwulen Touristen und verletzte dessen Lebenspartner schwer. Auch bei der Bundesanwaltschaft sinkt die Zahl der Verfahren zu islamistischen Terrorverdächtigen. In diesem Jahr seien rund 350 Verfahren eingeleitet worden, sagte die Behörde dem Tagesspiegel. 2019 waren es ungefähr 400.

Die Polizei stuft bei ausländischen Extremisten jenseits des Islamismus aktuell rund 25 Personen als Gefährder ein. Es handelt sich vor allem um Mitglieder kurdischen Terrororganisation PKK und um türkische Linksextremisten. Bei deutschen Linksextremisten stellt die Polizei derzeit nur fünf Gefährder fest.

Zur Startseite