zum Hauptinhalt
Immer wieder kentern überladene Boote mit Flüchtlingen vor der Küste Libyens - wie hier im März.

© dpa

Tausende aus Seenot im Mittelmeer gerettet: Mindestens 28 Flüchtlinge sterben vor libyscher Küste

Die Menschen waren auf einem völlig überladenen Holzboot vor der Küste von Libyen gestrandet. Erst am Montag waren dort mehr als 6000 Flüchtlinge aus Seenot gerettet worden.

Bei der Überfahrt über das Mittelmeer sind am Dienstag mindestens 28 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Mindestens 22 von ihnen starben auf einem völlig überladenen Holzboot vor der libyschen Küste. In dem Schiff waren demnach rund tausend Menschen zusammengepfercht. Die meisten von ihnen erstickten in der Enge. An Bord des überfüllten Bootes herrschte Panik, viele Menschen sprangen aus Verzweiflung ins Wasser. Seit dem frühen Dienstagmorgen war das Rettungsboot "Astral" von der spanischen Hilfsorganisation ProActiva Open Arms im Einsatz, um die Flüchtlinge zu retten. Ab dem Mittag war dann auch die italienische Marine mit dabei.

Insgesamt seien bei 33 Rettungseinsätzen am Dienstag 28 Leichen geborgen worden, erklärte die italienische Küstenwache, die die Einsätze koordiniert. Mehr als 4650 weitere Bootsinsassen seien gerettet worden. Erst am Montag waren vor der libyschen Küste mehr als 6000 Flüchtlinge aus Seenot gerettet worden. Weil viele Rettungsboote noch unterwegs waren, um die Geretteten nach Italien zu bringen, musste die "Astral" den Rettungseinsatz für das überfüllte Holzboot am Dienstag stundenlang allein bewältigen. Bis zur Ankunft der italienischen Marine gegen Mittag kam den Helfern nur ein spanisches Militärflugzeug zu Hilfe, das mehrere Rettungsboote abwarf.

Der Einsatz der "Astral" dauerte von den frühen Morgenstunden bis zum Einbruch der Nacht. In diesem Jahr kamen bereits rund 132.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer an die Küsten Italiens. Allein von Libyen aus machten sich nach Angaben der EU-Grenzschutzbehörde Frontex bis Ende August 116.000 Flüchtlinge auf den Weg. Viele von ihnen mussten gerettet werden, weil sie von Schlepperbanden in kaum seetüchtigen Booten auf die Reise geschickt wurden. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false