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Zug um Zug, schlimm genug! Aber soll man für Tabakprodukte auch noch werben dürfen?

© picture alliance / dpa

Tabakwerbung: Hier werden Sie gestorben!

Zigaretten schaden der Gesundheit, dafür sollte nicht geworben werden. Findet laut einer Umfrage die Mehrheit. Und hat damit neue Fragen am Hals. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Ariane Bemmer

Rauchen hat an gesellschaftlicher Akzeptanz eingebüßt. Wer nicht anders kann, als sich dauernd Zigaretten anzuzünden, die ihn schleichend vergiften, wird meist mitleidig betrachtet: armer Tropf. Es verwundert also nicht sehr, wenn in Umfragen eine klare Mehrheit dafür stimmt, Tabakwerbung vollständig zu verbieten.

Werbung will Konsumenten binden und im Idealfall noch neue heranschaffen – beides ist nicht wünschenswert im Fall von Tabakkonsum, der als häufigste vermeidbare Todesursache gilt. Dass Deutschland in der Frage bisher recht großzügig den betroffenen Konzernen gegenüber ist, ist eine EU-weite Besonderheit und vor allem ein Erfolg der Unionsparteien, ganz so wie beim fehlenden Tempolimit, das man als Konzession den Autobauern gegenüber betrachten darf.

Darf man noch für Schokolade werben?

Und vielleicht findet sich auch noch jemand, der ein Tabakwerbeverbot als „gegen jeden Menschenverstand“ bezeichnet. Aber auch wenn nicht: Das Verbot für Werbung für Gesundheitsschädliches führt auch zur Frage nach dem Gesundheitsschädlichen an sich. Wieso darf das eigentlich sein? Und dann waren da noch die vielen vielleicht übertriebenen, aber dennoch nicht zurückgenommenen Einschätzungen von Gesundheitsforschern, dass die Risiken von Zuckerkonsum auch gigantisch seien, mit denen des Tabaks gar vergleichbar. Wohin führt das? Keine Werbung also mehr für Fruchtjoghurts und Schokoriegel?

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