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Der Konflikt in Sudan, hier Oppositionsführer Sadiq al Mahdi mit seinen Anhängern, droht weiter zu eskalieren.

© AFP

Sudan: Protestbewegung ruft zu "zivilem Ungehorsam" auf

Der Konflikt der Protestbewegung im Sudan mit dem Militärrat droht weiter zu eskalieren: Die Bewegung ruft zu "zivilem Ungehorsam" auf.

Im Konflikt mit dem Militärrat hat die Protestbewegung im Sudan ab Sonntag zu einem landesweiten "zivilen Ungehorsam" aufgerufen. "Die Bewegung des zivilen Ungehorsams wird am Sonntag beginnen und erst dann enden, wenn eine zivile Regierung selbst im Staatsfernsehen ankündigt, dass sie an der Macht ist", erklärte der Berufsverband SPA, der die Proteste in dem Land anführt, am Samstag.

Der Militärrat hatte nach dem Sturz des langjährigen Staatschefs Omar al-Baschirs infolge von monatelangen Massenprotesten im April die Führung übernommen. Mit dem Rat einigte sich die Protestbewegung Mitte Mai grundsätzlich darauf, dass ein gemeinsamer Übergangsrat die Geschicke des Landes in den kommenden drei Jahren lenken soll. Seither herrschte aber Streit darüber, welche Seite dieses Gremium führen soll.

Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen den regierenden Generälen und der Protestbewegung hatte die Armee am Montag mit der Auflösung des zentralen Protestlagers vor dem Armeehauptquartier in der Hauptstadt Khartum begonnen. Nach Angaben des oppositionsnahen Zentralkomitees sudanesischer Ärzte starben seitdem mehr als hundert Menschen. Das Geheimdienstministerium räumte den Tod von 61 Menschen ein, darunter rund 50 erschossene Zivilisten. (AFP)

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