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Studie: Schwarze in Frankreich klagen über Diskriminierung

In Frankreich leben einer Studie zufolge knapp zwei Millionen Erwachsene mit schwarzer Hautfarbe. Davon leidet mehr als die Hälfte unter rassistischer Diskriminierung im Alltag.

Paris - Die Studie ist nach Angaben des Schwarzen-Dachverbandes Conseil représentatif des associations noires (Cran) die erste ihrer Art in einem der wichtigsten europäischen Einwanderungsländer. Offizielle Statistiken zu Herkunft und Hautfarbe sind in Frankreich ebenso verboten wie zu Glaubensfragen. Meinungsforscher des Instituts TNS Sofres hatten im Auftrag des Cran vom 3. bis zum 23. Januar gut 13.000 Menschen in Frankreich und seinen Überseegebieten befragt.

Der Studie zufolge gibt es über 1,8 Millionen über 18-jährige Schwarze in Frankreich; dies entspricht 3,86 Prozent der gesamten erwachsenen Bevölkerung. 56 Prozent der befragten Schwarzen klagten über alltägliche Diskriminierungen. Für zwölf Prozent waren diese Benachteiligungen häufig, für 19 Prozent kamen sie von Zeit zu Zeit vor und für 25 Prozent selten. 61 Prozent sagten, sie hätten innerhalb des vergangenen Jahres mindestens eine diskriminierende Situation erlebt. Das Spektrum reichte von herablassendem Verhalten über Beschimpfungen, Problemen beim Kauf oder beim Anmieten von Immobilien bis hin zu Polizeikontrollen und Schwierigkeiten mit der Verwaltung. 16 Prozent sagten, sie seien wegen ihrer Hautfarbe nicht eingestellt worden. (tso/AFP)

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