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US-Präsident Donald Trump

© Reuters/Kevin Lamarque

Studie „Die Ängste der Deutschen 2018“: Niemand macht den Deutschen so viel Angst wie Donald Trump

Zwei Drittel der Deutschen fürchten sich vor US-Präsident Trump, zeigt eine neue Studie. Eine andere Angst ist hingegen deutlich zurückgegangen.

Präsident Donald Trump steht gerne auf Platz eins. Er sei der klügste Geschäftsmann, der erfolgreichste Politiker, der beste Präsident, rühmt er sich oft. Was davon stimmt, darüber gehen die Meinungen auseinander. Eine neue Rangliste führt der US-Präsident jedoch ohne Zweifel an: Niemanden fürchten die Deutschen mehr als ihn, Trump ist hierzulande der Angstmacher Nummer eins. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die an diesem Donnerstag in Berlin vorgestellt wird.

Die Angst vor Zuwanderung nimmt zu

„Die Ängste der Deutschen 2018“ lautet der Titel der Untersuchung, die von der Versicherungsfirma R&V finanziert wurde. 69 Prozent der Deutschen fürchten sich vor Trump, heißt es darin. „Mehr als zwei Drittel der Deutschen haben große Angst davor, dass die Politik von Donald Trump die Welt gefährlicher macht“, fasst Brigitte Römstedt, die Leiterin der Kommunikationsabteilung von R&V, zusammen. Grundsätzlich stünden in diesem Jahr „ausschließlich außen- und innenpolitische Sorgen“ auf den Spitzenplätzen der größten Angstmacher in Deutschland.

Neben Trump machen sich die Deutschen laut Studie größte Sorgen um zwei weitere Themen: Flüchtlingszuwanderung sowie die Überforderung des Landes durch den Zuzug von Ausländern. 63 Prozent der Befragten gaben an, sich vor einer Überförderung der deutschen Behörden durch Flüchtlinge zu fürchten. Die gleiche Zahl an Menschen hat Angst vor „Spannungen durch Zuzug von Ausländern“. 61 Prozent befürchten eine grundsätzliche „Überforderung der Politiker“. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Werte deutlich angewachsen. Die Angst vor einer Überforderung von Behörden und Politiker ist jeweils um sechs Prozentpunkte gestiegen, erstmals überspringen die Werte damit die 60-Prozent-Marke. Die Macher der Studie sehen darin ein klares Anzeichen für „schwindendes Vertrauen in Politiker“.

Weniger Angst vor Terror

Deutlich zurückgegangen ist die Angst der Deutschen vor Terrorismus. War Terror noch der Angstfaktor Nummer eins im Jahr 2017 (71 Prozent), fürchten sich aktuell nur noch 59 Prozent der Befragten vor terroristischen Anschlägen. „Aus der Langzeitbeobachtung wissen wir, dass die Ängste von aktuellen Ereignissen und der Präsenz in den Medien beeinflusst werden“, sagt Römstedt. „Unmittelbar nach spektakulären Attentaten ist die Furcht dementsprechend größer.“ Auch politischer Extremismus löst in diesem Jahr weniger Ängste aus. Lag das Thema im vergangenen Jahr mit 62 Prozent noch auf dem zweiten Platz der Ängste-Liste, steht politischer Extremismus in der aktuellen Studie weiter hinten, auf Platz sieben in den Top-Ten der größten Ängste.

Im Gegensatz zu politischen Problemen rangieren persönliche Sorgen in der Studie weiter hinten. Rund die Hälfte aller Befragten, 52 Prozent, äußerten die Angst davor, im Alter zum Pflegefall zu werden. 55 Prozent fürchten sich vor Schadstoffen in Nahrungsmitteln.

Die Hälfte der Deutschen fürchtet Naturkatastrophen

Die Ängste-Studie der R&V-Versicherung gibt es seit 1992. Der Langzeitvergleich zeigt, dass manche Ängste in der Bevölkerung konstant bleiben, andere in den vergangenen Jahren eher zurückgegangen sind. So ist die EU-Schuldenkrise seit Jahren ein Dauerthema, stets in den Top-Ten der größten Ängste vertreten. Das gleiche gilt für Naturkatastrophen, vor denen sich die ungefähr die Hälfte aller Deutschen fürchtet. Die Angst vor einem Jobverlust hingegen ist – parallel zum Rückgang der Arbeitslosenzahlen – in den vergangenen Jahren gesunken. Fürchteten sich 2005 noch 65 Prozent der Deutschen davor, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, litten im vergangenen Jahr nur noch 27 Prozent unter dieser Angst.

Befragt wurden für die repräsentative Studie in diesem Jahr insgesamt 2.335 Personen mit einem Mindestalter von 14 Jahren. Als Grundlage dienten persönliche Interviews, in denen verschiedene Themen von Partnerschaft über Drogensucht der eigenen Kinder bis hin zur Wirtschaftslage abgefragt wurden.

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