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Der außenpolitische Berater John Bolton.

© Ronen Zvulun/REUTERS

Streit um Pastor Brunson: John Bolton: Krise mit der Türkei könnte sofort enden

Die Türkei müsse den festgehaltenen Pastor Andrew Brunson freilassen, sagt Trumps außenpolitischer Berater Bolton: "Wir erwartet, dass das gelöst wird."

Die Krise zwischen den USA und der Türkei könnte laut dem engen Vertrauten von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, zufolge unmittelbar enden, wenn Ankara den festgehaltenen Pastor Andrew Brunson auf freien Fuß setzt. "Die Türkei hat einen schweren Fehler gemacht, indem sie Brunson nicht freigelassen hat", sagte Trumps außenpolitischer Berater Bolton der Nachrichtenagentur Reuters am Rande eines Besuchs in Israel. "Diese Krise kann aber sofort enden, wenn sie, als Nato-Partner und Teil des Westens, das Richtige tun und Pastor Brunson ohne Bedingungen freilassen.

Auf die Frage, ob die USA die Mitgliedschaft der Türkei in der Nato in Frage stellen, sagte Bolton: "Das ist im Moment nicht das Thema. Wir konzentrieren uns auf Pastor Brunson und die anderen Amerikaner, die die türkische Regierung rechtswidrig festhält und wir erwarten, dass das gelöst wird."

Trump: "Sie begehen schrecklichen Fehler"

US-Präsident Trump zeigt sich im Konflikt mit der Türkei unversöhnlich. Er werde der Türkei nicht entgegenkommen, um eine Freilassung des dort festgehaltenen US-Pastors Andrew Brunson zu erwirken, sagte Trump am Montag in einem in Washington geführten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Ich finde es sehr traurig, was die Türkei tut. Ich denke, dass sie einen schrecklichen Fehler begehen. Es wird keine Zugeständnisse geben." Er möge die Türkei und habe bislang eine "sehr gute Beziehung" zu Präsident Recep Tayyip Erdogan gehabt. "Aber das kann keine Einbahnstraße sein. Das ist für die USA nicht länger eine Einbahnstraße."

Türkische Regierungsvertreter reagierten zu Beginn des bis Samstag dauernden muslimischen Opferfestes Eid al-Adha zunächst nicht auf Trumps Äußerungen. Die seit Wochen unter Druck stehende türkische Lira legte zum Dollar in einem dünnen Feiertagshandel zunächst zu, gab später aber nach. Erdogan hatte am Montag bekräftigt, gegen sein Land werde ein Wirtschaftskrieg geführt. Mit dem Verfall der Landeswährung solle die Türkei in die Knie gezwungen werden.

Trump sagte, seiner Meinung nach habe er mit Erdogan eine Abmachung gehabt. Demnach half Trump nach eigenen Worten dabei, Israel zu überreden, eine türkische Bürgerin freizulassen. Im Gegenzug sei er davon ausgegangen, dass Erdogan Brunson freilassen werde. "Ich habe diese Person für ihn rausgeholt." Jetzt erwarte er, dass Erdogan seinen Teil der Abmachung einhalte. Die türkische Regierung hat dementiert, jemals einer Freilassung Brunsons zugestimmt zu haben.

Auf Bedenken, dass die im Zuge des Konflikts verhängten Importzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei wirtschaftlichen Schaden auch in anderen Ländern anrichten könnten, entgegnete Trump: "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen." Er gehe in der Sache richtig vor. (Reuters)

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