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Ein Meer spanischer Flaggen am Samstag in Madrid.

© AFP/Javier Soriano

Streit um Katalonien: Zehntausende Spanier demonstrieren in Madrid für die Einheit

Auf die katalanischen Massendemos nach dem Unabhängigkeitsreferendum folgen Kundgebungen in der spanischen Hauptstadt. Die Menschen fordern, dass Rajoy und Puigdemont miteinander reden - oder zurücktreten.

Mit mehreren Großkundgebungen haben zehntausende Spanier in den großen Städten des Landes am Samstag für einen Dialog in der Katalonien-Frage demonstriert. Unter dem Motto „Hablamos?“ (Reden wir?) versammelten sich die Demonstranten vor den Rathäusern, etwa in Madrid und Barcelona. Die meisten waren ganz in Weiß gekleidet und trugen weiße Schriftbänder und Luftballons.

"Redet oder tretet zurück!"

Immer wieder brandeten Sprechchöre auf: „Wir wollen, dass geredet wird“, hieß es da. Mit Blick auf Ministerpräsident Mariano Rajoy und den Chef der katalanischen Regionalregierung, Carles Puigdemont, riefen die Menschen: „Redet oder tretet zurück!“ In Madrid fand wenige Hundert Meter vom Rathaus entfernt eine zweite Demonstration statt. Tausende Menschen protestierten hier gegen die Trennungspläne der wirtschaftsstarken Region. Die zentrale Plaza Colón hatte sich in ein Meer aus spanischen Nationalflaggen verwandelt. „Ich bin Spanier!“, skandierten die Leute. „Katalonien darf sich nicht abspalten, wir sind für die Einheit Spaniens“, sagte die Madrilenin Olga der Deutschen Presse-Agentur.

"Reden wir?" steht am Samstag auf zahlreichen Plakaten in Madrid.
"Reden wir?" steht am Samstag auf zahlreichen Plakaten in Madrid.

© Reuters/Sergio Perez

Die Fronten zwischen beiden Seiten sind seit dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober verhärtet. Dabei hatte sich eine deutliche Mehrheit der Wähler für die Abspaltung der Region ausgesprochen. Allerdings waren nur 43 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen gegangen. Rajoy lehnt jeden Dialog mit Barcelona ab. (dpa)

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