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Sam Gyimah schloss sich den pro-europäischen Liberaldemokraten an.

© David Mirzoeff/PA Wire/dpa

Streit über Brexit-Kurs: Weiterer Tory-Abgeordneter verlässt Johnsons Partei

Unmut bei den Torys: Der britische Regierungschef Boris Johnson hat mit Sam Gyimah einen weiteren Abgeordneten verloren.

Im Streit um den Brexit-Kurs von Premier Boris Johnson wechselt noch ein Tory-Abgeordneter im britischen Unterhaus die Seiten. Sam Gyimah schloss sich den pro-europäischen Liberaldemokraten an, wie er in einem Beitrag für die Zeitung "Observer" schrieb. Der ehemalige für die Universitäten des Landes zuständige Staatssekretär schloss sich den oppositionellen Liberaldemokraten an, die gegen den EU-Austritt Großbritanniens sind.

Es gehe aber nicht nur um den Brexit, sondern es gehe auch darum, wie Politik betrieben werde, und um den Umgang mit Populismus und Nationalismus.

Gyimah war im Streit um den Brexit im vergangenen Jahr bereits als Staatssekretär unter der damaligen Regierungschefin Theresa May zurückgetreten. Der 43-Jährige blieb aber Abgeordneter der Konservativen - bis Samstag: Seine Abkehr von Johnson und sein Beitritt zu den pro-europäischen Liberaldemokraten wurde beim Parteitag seiner neuen Partei im südenglischen Bournemouth verkündet.

Gyimah galt eine zeitlang als "aufstrebender Stern" bei den Tories. Er hatte nach dem Rücktritt von May im Juni kurzzeitig auch seine Kandidatur für den Parteivorsitz gegen Johnson erklärt, zog aber vor Ende der Bewerbungsfrist zurück. Der 43-Jährige gehört zu 21 konservativen Politikern, die Johnson wegen ihrer Opposition zu seinem Brexit-Kurs aus der Tory-Fraktion ausgeschlossen hat.

Mit seinem Wechsel umfasst die Fraktion der oppositionellen Liberaldemokraten nun 18 Abgeordnete der insgesamt 650 im britischen Unterhaus. Vor eineinhalb Wochen war bereits der konservative Abgeordnete Phillip Lee aus der Partei aus- und bei den Liberaldemokraten eingetreten. Er stand pünktlich zum Auftakt des Brexit-Showdowns im Parlament auf und wechselte demonstrativ von der Regierungs- auf die Oppositionsbank. (AFP, Reuters)

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