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Ein US-Nachschubschiff.

© dpa/U.S. Navy/ZUMA Press Wire Service

Update

Nachdem USA Präsenz in Taiwanstraße ankündigten: China verletzt erneut taiwanesische Luftverteidigungszone mit 13 Kampfjets

Washington wirft Peking erneut eine „Überreaktion“ auf den Besuch Nancy Pelosis vor. Die USA wollen ihre Beziehungen zu Taiwan ausbauen.

Die chinesische Luftwaffe hat nach Angaben Taiwans erneut die Luftverteidigungszone verletzt. 13 Kampfflugzeuge hätten am Samstag den Median der Taiwanstraße zwischen der Insel und dem chinesischen Festland überflogen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die Mitte der Meerenge gilt als inoffizielle Grenze zwischen Taiwan und China.

Ungeachtet der verschärften Spannungen mit China wegen Taiwan werden die USA nach Angaben eines hohen US-Regierungsbeamten in den "kommenden Wochen" mit Schiffen und Flugzeugen die Taiwanstraße durchqueren. Auch wollen die Vereinigten Staaten ihre Handelsbeziehungen zu Taiwan ausbauen, wie der US-Koordinator für die Asien-Pazifik-Region, Kurt Campbell, am Freitag in Washington ankündigte.

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Die US-Streitkräfte würden "im Einklang mit ihrer langfristigen Verpflichtung für die Freiheit der Navigation" "weiterhin fliegen, auf der See fahren und dort operieren, wo das Völkerrecht das erlaubt", sagte Campbell. Dies umfasse auch "normales Überfliegen und Schiffsdurchfahrten der Taiwanstraße in den kommenden Wochen". Campbell machte keine Angaben zum genauen Zeitpunkt oder dem Ausmaß der geplanten US-Truppenbewegungen in der Meeresenge zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland.

Der US-Regierungsvertreter kündigte zudem an, dass in den kommenden Tagen ein neuer Handelsplan für Taiwan sowie Informationen zu geplanten Handelsgesprächen mit Taipeh veröffentlicht werden sollten. Die USA würden ihre Beziehungen zu Taiwan "weiter vertiefen", unter anderem durch eine Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Die tagelangen Manöver Chinas nach dem Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan bezeichnete Campbell als "Überreaktion". Peking lege weiterhin "provozierendes, destabilisierendes und bisher nie dagewesenes" Verhalten an den Tag.

Die Regierung in Taipeh begrüßte die Ankündigungen des US-Regierungsvertreters. Das taiwanische Außenministerium dankte Washington für die "entschlossene Unterstützung" und die "konkreten Aktionen, um die Sicherheit in der Taiwanstraße und den Frieden in der Region aufrechtzuerhalten".

[Mehr zum Thema bei Tagesspiegel Plus: 6 Punkte, die Anleger zum Taiwan-Konflikt wissen sollten (T+)]

Kriegsschiffe der USA und ihrer Verbündeten halten seit Jahren regelmäßig Übungen in der Meerenge ab, was oft wütende Reaktionen in Peking zur Folge hat. China sieht Taiwan und die umliegenden Gewässer als sein Hoheitsgebiet an. Die USA und viele andere Länder betrachten die Route dagegen als internationale Gewässer, die allen offenstehen.

Nach dem Sieg der Kommunisten im chinesischen Bürgerkrieg war es 1949 zur Spaltung zwischen China und Taiwan bekommen. Peking betrachtet die Insel bis heute als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Befürchtungen wachsen lassen, Peking könnte im Umgang mit Taiwan auf ein ähnliches Vorgehen setzen. (AFP)

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