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Das Bettenhochhaus an der Charité-Zentrale in Berlin-Mitte. Auf dem Campus in Wedding befindet sich das Labor der Universitätsklinik.

© imago/Dirk Sattler

Update

Sorge vor Virus-Variante in Berlin: Charité prüft positive Corona-Proben auf hochansteckende Mutationen

Berlins Universitätsklinik testet einzelne Proben ein zweites Mal. Ab Ende der Woche könnten positive Tests sogar „routinemäßig“ auf Mutationen getestet werden.

Berliner Virologen wollen ermitteln, wie verbreitet die neuen Corona-Mutationen sind. Dazu sollen ab Ende dieser Woche positive Sars-Cov-2-Proben massenhaft auf Spuren der englischen und südafrikanischen Corona-Varianten getestet werden.

Derzeit würden vereinzelt schon erfolgte Positiv-Proben auf die neuen Mutationen geprüft. Man wolle „einen fortlaufenden Überblick über das Vorkommen von Mutationen“ erhalten, teilte die Berliner Charité am Mittwoch mit. Dadurch soll ermittelt werden, wie groß der Anteil der Mutationen an den Neuinfektionen in Berlin ist - und ob sich die Varianten „im Vergleich zu anderen Viren effizienter verbreiten“.

Charité-Chef Heyo Kroemer sagte dem Tagesspiegel: „Wir prüfen zunächst repräsentative Stichproben auf die Mutationen. Diese Art Test wollen wir dann bald routinemäßig durchführen.“

Die Mediziner der landeseigenen Universitätsklinik setzen auf das „Labor Berlin“, eine gemeinsame Tochterfirma mit den Vivantes-Krankenhäusern am Charité-Virchow-Campus in Wedding. Tausende Proben werden dort jeden Tag getestet, einige Hundert davon positiv auf das Coronavirus. Wegen der großen Zahl, heißt es unter Medizinern, ließe sich tatsächlich ein belastbarer Überblick gewinnen.

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Man wolle „einen fortlaufenden Überblick über das Vorkommen von Sars-Cov-2-Mutationen“ erhalten, teilte die Charité weiter mit. „Derzeit stehen insbesondere die in England verbreitete Variante B.1.1.7 sowie die in Südafrika nachgewiesene Mutation B.1.351 im Fokus. Beide Varianten tragen Mutationen unter anderem im Haupt-Oberflächenprotein, das sich an den menschlichen Rezeptor anheftet. Dies könnte dem Virus den Zugang zu den Zellen erleichtern und es potenziell ansteckender machen.“

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In England, Irland und Südafrika haben Mutationen zuletzt zu einem rasanten Anstieg an Infektionen und einer Überlastung des Gesundheitssystems geführt. In Deutschland wurden mutierte Sars-Cov-2-Varianten erst vor einigen Tagen entdeckt. Aufschluss über Mutationen von Coronaviren geben die sogenannten Gensequenzdaten, die aus der Analyse geeigneter Positiv-Tests stammen.

In Deutschland werden diese vom Robert-Koch-Institut (RKI) gesammelt. Das RKI wertet auch Daten aus Laboren in dutzenden Staaten aus, die sich der Global Initiative for Sharing All Influenza Data (Gisaid) zusammen geschlossen haben. Nach Kritik von Ärzten und Opposition kündigte die Bundesregierung kürzlich an, die Anstrengungen zu verstärken.

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