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Junge Aktivisten hatten sich am Frankfurter Hauptbahnhof auf den Klimazug der Umweltministerin abgeseilt, andere hatten sich an den Schienen angekettet. Die Bundespolizei musste die jungen Leute vom Dach holen.

© Frank Rumpenhorst/dpa

Sonderzug zum 21. UN-Klimagipfel in Paris: Aktivisten steigen der Umweltministerin Hendricks aufs Dach

Mit einem Klimazug wollte Barbara Hendricks kohlendioxid-sparend nach Paris reisen. Doch in Frankfurt war erst einmal Schluss. Demonstranten stoppten den Zug für zwei einhalb Stunden.

Klimaaktivisten haben am Frankfurter Hauptbahnhof die Reise von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zum Klimagipfel nach Paris verzögert. Drei Aktivisten hätten sich vom Bahnhofsgebäude auf das Dach des Sonderzugs abgeseilt, in dem Hendricks in Begleitung von rund 300 Fahrgästen aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Medien von Berlin nach Paris reisen wollte, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Frankfurt am Main am Samstag. Vor dem Zug hätten sich zwei weitere Aktivisten an die Gleise gekettet.

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Die Abseilaktion sei wegen der Oberleitungen über den Gleisen "durchaus lebensgefährlich" gewesen, sagte der Sprecher. In einem rund zweistündigen Einsatz habe die Polizei die Aktivisten vom ICE-Dach geholt und die angeketteten Demonstranten aus dem Gleisbett entfernt. Insgesamt seien sechs Menschen an der Aktion beteiligt gewesen. Die Bundespolizei habe sie zum Verhör auf die Wache gebracht. „Das waren selbstgemachte Anarchisten“, sagte Hendricks.
Der deutsche "Train to Paris" sollte am Samstagabend mit Sonderzügen aus weiteren europäischen Hauptstädten in Paris eintreffen. Dort beginnt am Sonntagabend die Weltklimakonferenz.

Nach den Terroranschlägen in Paris am 13. November hat die französische Regierung alle für die Dauer des zweiwöchigen Gipfels geplanten Demonstrationen verboten. Trotzdem soll demonstriert werden. Am Samstag und Sonntag sollten in Hunderten Städten der Welt Klimademonstrationen stattfinden. Am Sonntag wird von 12 Uhr an am Berliner Hauptbahnhof für ein ehrgeiziges Klimaabkommen demonstriert.

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Die Europäische Eisenbahnunion hatte die Idee, möglichst viele Delegationen für den 21. UN-Klimagipfel mit Zügen nach Paris zu bringen. Der erste Zug hatte sich schon am 18. November in Peking in Bewegung gesetzt, um mit Tempo 60 über die mongolische Hauptstadt Ulan Bator und Irkutsk am Baikalsee nach Moskau und von dort nach Paris zu fahren. Am Samstag fuhren dann die Züge in Edinburgh und London, von Genf über Bern, von Rotterdam über Brüssel und aus der Bundesstadt Bonn ebenso über Brüssel sowie in Mailand und Lissabon los. In Berlin startete der "Train to Paris" pünktlich um 9.15 Uhr am Hauptbahnhof. Doch dann war in Frankfurt am Main zwei einhalb Stunden lang Schluss. Ein Aktivist rief vom Dach des Zuges, Paris sei "Teil des Problems nicht Teil der Lösung".

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Dabei hatten sich die Deutsche Bahn, das Umweltministerium, das Carbon Disclosure Project (CDP), das Unternehmen regelmäßig dazu auffordert, über ihren Kohlendioxid-Ausstoß präzise zu berichten, sowie die Unternehmerstiftung Zwei Grad sich ein umfangreiches Programm für die Zugfahrt ausgedacht. Im Zug saßen neben Barbara Hendricks auch ihre zwei Staatssekretäre Jochen Flasbarth und Rita Schwarzelühr-Sutter sowie der Leiter der Klimaverhandlungsdelegation Karsten Sach. Das CDP hat der Deutschen Bahn auf der Fahrt eine Auszeichnung für ihre gute Klimaberichterstattung überreicht. Die Bahn hat, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens, als eines von sechs deutschen Unternehmen 100 Punkte auf der CDP-Bewertungsskala erreicht.

Bundesumweltministerin, Barbara Hendricks (SPD), und der Generalbevollmächtigte für politische und internationale Beziehungen der Deutschen Bahn, Ronald Pofalla, in Berlin vor der Abfahrt des "Train to Paris".
Bundesumweltministerin, Barbara Hendricks (SPD), und der Generalbevollmächtigte für politische und internationale Beziehungen der Deutschen Bahn, Ronald Pofalla, in Berlin vor der Abfahrt des "Train to Paris".

© Gregor Fischer/dpa

Ronald Pofalla, Generalbevollmächtigter für politische und internationale Beziehungen bei der Deutschen Bahn, ist mit nach Paris gefahren und eine große Delegation von Unternehmern, Vertretern von Umweltverbänden und Journalisten. Mit zweieinhalb Stunden Verspätung fuhr der Klimazug schließlich doch noch auf Paris zu. Am Abend sollte er dort ankommen, nachdem die Züge aus Mailand, Rotterdam und Bonn längst eingetroffen waren. (mit AFP)

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