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Kommt der Regenbogen in den Vatikan? Papst Franziskus bekennt sich zur Unterstützung von zivilen Homo-Ehen.

© dpa

„Sie sind Kinder Gottes“: Papst für rechtliche Gleichstellung von Homo-Paaren

Überraschende Töne vom Papst: In einem Dokumentarfilm spricht sich Franziskus für die gesetzliche Anerkennung von Homo-Paaren aus. Der Vatikan schweigt.

Paukenschlag im Vatikan: Papst Franziskus soll sich in einem Dokumentarfilm für die rechtliche Gleichstellung von Homo-Ehen ausgesprochen haben. Mit der Aussage stellt sich das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gegen die bisherige Doktrin des Vatikans und die Einstellung seines Vorgängers. Darüber hat zunächst der katholische Nachrichtendienst „Catholic News Agency“ (CNA) berichtet.

Wörtlich soll der Papst im Dokumentarfilm gesagt haben: „Homosexuelle haben ein Recht darauf, Teil der Familie zu sein. Sie sind Kinder Gottes und haben ein Recht auf eine Familie.“ Niemand solle aufgrund seiner Sexualität rausgeworfen werden oder deshalb niedergemacht werden, sagte Papst Franziskus.

„Wir brauchen ein Gesetz für eingetragene Lebensgemeinschaften. Auf diese Weise sind sie gesetzlich abgesichert“, sagte der Papst im Dokumentarfilm. Die Aussagen fallen im Dokumentarfilm „Francesco“, in dem es um das Leben und die Amtszeit von Papst Franziskus geht.

Papst Franziskus soll seine Unterstützung für Homo-Ehen während eines Interviews mit dem Filmemacher Evgeny Afineevsky erklärt haben, wie der Nachrichtendienst CNA berichtet. Bisher habe der Vatikan die Äußerungen des Papstes zur zivilen Homo-Ehe nicht kommentiert.

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Vatikan zur Öffnung der Ehe in Irland: „Niederlage für die Menschheit“

Noch im Jahr 2015 bezeichnete der Vatikan die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare in Irland als „Niederlage für die Menschheit“. Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin kommentierte Irlands Entscheidung zur gesetzlichen Anerkennung von Homo-Ehen mit den Worten: „Ich bin sehr traurig über dieses Ergebnis, die Kirche muss diese Realität berücksichtigen, aber in dem Sinne, ihre Verpflichtung zur Evangelisierung zu stärken.“

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Und weiter: „Ich glaube, man kann nicht nur von einer Niederlage der christlichen Prinzipien, sondern von einer Niederlage für die Menschheit sprechen.“ Der Dokumentarfilm „Francesco“ feierte seine Premiere am Mittwoch auf dem „Rome Film Festival“ und soll am Sonntag auch zum ersten Mal in den USA laufen. In dem Film geht es auch darum, wie sich Papst Franziskus für Geflüchtete, Migranten und Arme einsetzt und die welches Verhältnis Katholiken zu queeren Menschen haben.

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