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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht in einer Videobotschaft zu seinem Volk nach dem ersten Kriegstag.

© dpa/Ukrainian President's Office

Selenskyj sendet Botschaft an russische Soldaten: „Werft die Waffen weg und geht“

Der ukrainische Präsident forderte russische Soldaten auf, ihr Leben zu retten. Kriegsgefangene wolle er befreien, damit sie für die Ukraine kämpfen.

Am fünften Tag des Krieges hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Video-Botschaft an sein Volk und auch an russische Soldaten gewendet. „Werft die Waffen weg und geht, sagte er. Festgenommene Soldaten wolle er frei lassen, sofern sie sich dazu verpflichten, für die Ukraine zu kämpfen.

Der Widerstand der Ukrainer sei „inspirierend“, sagte Selenskyj. „In jedem Gespräch mit unseren Partnern höre ich aufrichtigen Respekt.“

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Um sich weiter gegen die russischen Invasoren zu behaupten, und für den Frieden in allen europäischen Ländern zu kämpfen, wolle er festgenommene Soldaten aus dem Gewahrsam entlassen, damit sie „ihre Schuld an den heißesten Stellen des Krieges wiedergutmachen“ können. Die Entscheidung sei vom moralischen Standpunkt aus nicht einfach, sagte Selenskyi. Aber: „Der Schlüssel ist jetzt die Verteidigung“.

„Glaubt euren Kommandanten nicht. Glaubt euren Propagandisten nicht. Rettet einfach euer Leben“, appellierte er. Seinen Angaben zufolge seien bereits 4.500 russische Soldaten getötet worden. „Und wozu? […] Warum seid ihr alle hierhergekommen?“, fragte er.

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In seiner Rede listete Selenskyi auch die Anzahl ziviler Opfer auf: In den vier Tagen des russischen Einmarsches seien 16 ukrainische Kinder getötet worden und 45 verwundet. Wie das Nachrichtenmagazin „der Spiegel“ schreibt, habe das russische Millitär seit seinem Einmarsch unter anderem 29 Flugzeuge, 29 Hubschrauber und 191 Panzer verloren. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Selenskyi bedankte sich für die Unterstützung der Europäischen Union, bekräftigte aber seinen Wunsch, die Ukraine „unverzüglich im Rahmen eines neuen Sonderverfahrens aufzunehmen“. Er sei überzeugt, dass sein Land es verdiene und zeigte sich zuversichtlich, dass es möglich sei. „Unser Ziel ist es, mit allen Europäern zusammen zu sein und, was am wichtigsten ist, gleichberechtigt zu sein“, sagte der Präsident.

Mehr zum russischen Angriff auf die Ukraine:

Parallel dazu haben zwei Delegationen aus Russland und der Ukraine an der ukrainisch-belarussischen Grenze Friedensverhandlungen aufgenommen. Die Kampfhandlungen gehen trotzdem weiter.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich am Sonntag in einer Stellungnahme skeptisch geäußert: „Ich glaube nicht an ein Ergebnis dieses Treffens, aber lasst es uns versuchen“. Er würde jedoch alles versuchen, um den Krieg zu beenden, solange es eine minimale Chance gebe.

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