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Eine Frau lässt sich in Berlin testen.

© Stefanie Loos/AFP

Schon Ende September?: Das Ende der kostenlosen Coronatests rückt näher

Schon in wenigen Wochen dürfte es so weit sein: Wer dann nicht geimpft ist, wird für Coronatests immer wieder selbst in die Tasche greifen müssen.

Die Bundesregierung plant ein Ende der kostenlosen Coronatests. „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat schon vor Wochen gesagt, dass er es für denkbar hält, die Tests zu einem späteren Zeitpunkt für Ungeimpfte nicht mehr kostenlos anzubieten. Der genaue Zeitpunkt ist noch festzulegen“, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Samstag auf Anfrage mit. Wie aus Regierungskreisen verlautete, gibt es dazu allerdings noch keine Einigung.

Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet, die Bundesregierung habe sich grundsätzlich darauf geeinigt, dass die Tests kostenpflichtig werden, sobald sich alle Deutschen zweimal impfen lassen konnten - also Ende September oder Anfang Oktober.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther forderte den Bund auf, Corona-Tests so schnell wie möglich kostenpflichtig zu machen. „Die Bundesregierung sollte schon in der kommenden Woche ein konkretes Datum für die Umstellung auf die Kostenpflichtigkeit der Corona-Tests festlegen“, sagte der CDU-Politiker der „Welt“. Dieses Datum könnte der 20. September sein. „Bis dahin hätte jeder bisher Ungeimpfte noch die Chance, sich vollständig impfen zu lassen.“

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Auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Corona-Tests sollten kostenpflichtig werden, wenn alle sich hätten impfen lassen können - also in wenigen Wochen.“ Ausnahmen müssten natürlich für die gelten, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können sowie für Kinder und Jugendliche.

Scholz wandte sich allerdings gegen einen Vorstoß unter anderem von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU), künftig nur noch Geimpfte ins Restaurant oder ins Kino zu lassen. "Ich finde, wir sollten weiterhin auch ermöglichen, dass man mit einem aktuellen Test ins Kino oder in die Kneipe kommt", sagte er. Allerdings müssten Nichtgeimpfte dafür dann selbst bezahlen und der Test solle bei ihnen Voraussetzung für den Besuch von Restaurants oder Kultureinrichtungen sein. Dies sei "vernünftig", sagte er den Funke-Zeitungen.

Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus sagte dem "Straubinger Tageblatt", er halte es nicht für verhältnismäßig, "Geimpften die gleichen Einschränkungen aufzuerlegen wie Ungeimpften". Insofern halte er es auch für wahrscheinlich, dass im Herbst "Veranstalter und Hoteliers sagen werden: Wenn Du bei mir sein willst, solltest Du besser geimpft sein."

Der Zentralrat der Muslime rief alle Angehörigen islamischer Religionsgemeinschaften auf, sich impfen zu lassen. "Es gibt für Muslime keine religiösen Gründe, das Impfen gegen Corona abzulehnen. Im Gegenteil", sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er begrüßte niederschwellige Impfangebote auch durch Moscheegemeinden. (AFP/dpa)

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