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LGBT-Demonstration in St. Petersburg (Archivbild von 2014)

© dpa/EPA/Anatoly Maltsev

Schlag gegen Queer-Bewegung: Russland erklärt wichtigste LGBTQ-Gruppe zu „ausländischen Agenten“

Seit 2006 unterstützt das LGBT-Network Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in Russland. Nun geht die Regierung gegen sie vor.

In Russland ist die wichtigste LGBTQ-Unterstützergruppe zum "ausländischen Agenten" erklärt worden. Die Vereinigung LGBT-Network, die 2006 gegründet wurde und in mehreren Regionen Russlands aktiv ist, wurde am Montag in das entsprechende Register des Justizministeriums aufgenommen.

Die Gruppe unterstützt nach eigenen Angaben Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender sowie ihre Familien. Zudem setzt sie sich für Aufklärung ein und sammelte Beweise für Fälle von Diskriminierung.

Im Februar hatte LGBT-Network die Festnahme von zwei Tschetschenen bekanntgegeben, die anschließend nach Tschetschenien gebracht wurden. Menschenrechtsgruppen werfen den dortigen Behörden vor, Homosexuelle zu inhaftieren und in geheimen Gefängnissen zu foltern.

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Das Kürzel LGBTQ steht im Englischen für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell und queer. In Russland ist Homophobie weit verbreitet. 2013 wurde in dem Land ein Gesetz verabschiedet, das positive Äußerungen über Homosexualität unter Strafe stellt. Seit einer Verfassungsreform 2020 ist die Homo-Ehe in Russland verboten.

In diesem Jahr wurden in Russland bereits dutzende Journalisten und einige unabhängige Medien als "ausländische Agenten" eingestuft. Damit werden sie verpflichtet, alle ihre Einnahmequellen offenzulegen und alle ihre Veröffentlichungen zu markieren. (AFP)

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