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US-Präsident Donald Trump.

© REUTERS/Jonathan Ernst

Schlag gegen internationale Strafjustiz: Trump autorisiert Sanktionen gegen Gerichtshof-Mitarbeiter

Der Internationale Strafgerichtshof will mögliche Kriegsverbrechen von US-Truppen und CIA in Afghanistan überprüfen. Der US-Präsident will das verhindern.

US-Präsident Donald Trump hat per Erlass ein Vorgehen gegen Mitglieder des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) autorisiert, die sich mit mutmaßlichen US-Kriegsverbrechen in Afghanistan befassen. Darin wird Außenminister Mike Pompeo in Zusammenarbeit mit Finanzminister Steven Mnuchin ermächtigt, deren Vermögenswerte in den USA einzufrieren.

Zudem kann Pompeo ihre Einreise untersagen, wie aus einem Brief hervorgeht, der am Donnerstag zusammen mit dem Erlass dem Repräsentantenhaus übergeben wurde.

Pompeo selbst sagte, die Strafmaßnahmen könnten auf die Familienmitglieder der Mitarbeiter ausgeweitet werden. "Wir können nicht, wir werden nicht stillhalten, wenn unsere Leute von einem Scheingericht bedroht werden", sagte er.

Die Chefanklägerin des Gerichts, Fatou Bensouda, will prüfen, ob zwischen 2003 und 2014 in Afghanistan Verbrechen von den radikal-islamischen Taliban, den afghanischen Behörden sowie den US-Streitkräften und dem US-Geheimdienst CIA begangen wurden. Sie erhielt im März dafür grünes Licht.

Mike Pompeo (l), Außenminister der USA, spricht neben Mark Esper, Verteidigungsminister der USA, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Außenministerium.
Mike Pompeo (l), Außenminister der USA, spricht neben Mark Esper, Verteidigungsminister der USA, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Außenministerium.

© Yuri Gripas/dpa

Pompeo kündigte damals als Reaktion "alle notwendigen Maßnahmen" an, "um unsere Bürger vor diesem verräterischem, sogenannten Gericht zu schützen".

Die Regierung in Washington hatte bereits vor einem Jahr Reisebeschränkungen und andere Maßnahmen gegen Mitarbeiter des Gerichts erlassen. Die USA haben die Statuten des 2002 ins Leben gerufenen IStGH nie ratifiziert. Der damalige Präsident George W. Bush lehnte es ab. (Reuters)

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