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Panzer des Assad-Regimes rücken in die eroberten Ortschaften in Ost-Ghouta ein.

© imago/Xinhua

Schlacht um Ost-Ghouta: Assad-Truppen rücken in Rebellengebiet vor

Die vom UN-Sicherheitsrat geforderte Waffenruhe für Syrien wird immer wieder gebrochen. Den Zivilisten in der Region kann nur unzureichend geholfen werden.

Die Schlacht um das seit Jahren belagerte Ost-Ghouta könnte schon in wenigen Tagen entschieden sein – zugunsten des Regimes von Baschar al Assad. Der Machthaber treibt die Offensive seiner Streitkräfte immer weiter voran. Seine Truppen sind am Mittwochabend tief in das Rebellengebiet vorgerückt. Zudem fliegt die Luftwaffe nach wie vor heftige Angriffe auf die Hochburg der Opposition nahe der Hauptstadt Damaskus. Die syrische Führung Beobachtern zufolge jetzt 700 Kämpfer regierungstreuer Milizen an der Front zusammengezogen. Es wird damit gerechnet, dass sie den Vormarsch der Bodentruppen unterstützen sollen. 45 Prozent der ländlich geprägten Vorortregion seien mittlerweile wieder unter Kontrolle des Regimes, heißt es.

Im syrischen Fernsehen sagte ein Armeeoberst, die Menschen in Ost-Ghouta würden bald in die „Arme des Staats“ zurückkehren. Für die Aufständischen wäre eine Niederlage der schwerste Rückschlag nach dem Verlust der Großstadt Aleppo Ende 2016.

Eigentlich gilt für ganz Syrien und damit auch für Ost-Ghouta eine vom Weltsicherheitsrat geforderte 30-tägige Waffenruhe. Doch diese wird ebenso immer wieder gebrochen wie eine von Russland angeordnete täglich fünfstündige Feuerpause. Moskau als Assads wichtigster Verbündeter macht für die Verstöße islamistische Extremisten verantwortlich, die in Ost-Ghouta das Sagen haben. Ziel des Vormarsches sei es, den Beschuss von Damaskus zu verhindern.

Nach Überzeugung der UN reicht das jedoch nicht aus, um „willkürliche, brutale Angriffe auf Hunderttausende Zivilisten“ zu rechtfertigen, betonte der Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al Hussein. Das jetzige Vorgehen sei mit Blick auf einige Hundert Terroristen rechtlich wie moralisch unhaltbar. Die UN sind zudem alarmiert, dass den Einwohnern im abgeriegelten Ost-Ghouta nicht ausreichend geholfen werden kann. Eine erste Lieferung mit Medikamenten und Lebensmitteln musste wegen der Gewalt abgebrochen werden.

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