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Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident

© dpa/Michael Kappeler

Schäuble zu Ostseepipeline Nord Stream 2: „Gehört nicht zu den Glanzpunkten deutscher Politik“

Beim Bau von Nord Stream 2 sei viel Vertrauen bei den Nachbarn zerstört worden, sagt der Bundestagspräsident. Dennoch warnt er vor einer Sabotage des Projekts.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) kann die Bedenken der östlichen Nachbarn Deutschlands gegen die umstrittene Erdgasleitung Nord Stream 2 nachvollziehen. „Die Sichtweise unserer östlichen Nachbarn übergangen zu haben, gehört nicht zu den Glanzpunkten deutscher Politik und hat viel Vertrauen zerstört“, schreibt Schäuble in einem „Welt“-Gastbeitrag. Zugleich warnte er die Gegner: „Das Projekt auf Umwegen zu sabotieren, ist aus gesamteuropäischer Sicht trotzdem keine vernünftige Lösung.“

Den Planungen zufolge soll die etwa 1200 Kilometer lange Ostsee-Pipeline Ende des Jahres betriebsbereit sein. Die Bundesregierung steht zwar hinter dem Projekt und hofft auf Versorgung mit preiswertem Gas. Doch die USA und einige europäische Staaten kritisieren den Bau, unter anderem weil sie eine zu große Abhängigkeit von russischem Gas befürchten. Erst am Montag hatte US-Vizepräsident Mike Pence Polen für den Widerstand gegen Nord Stream 2 gelobt und Deutschland kritisiert.

Die Fertigstellung der neuen Pipeline, die laut Nord Stream bereits zu 70 Prozent verlegt ist, könnte sich verzögern, weil es noch keine Einigung zum Trassenverlauf vor Bornholm gibt. (dpa)

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