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Nigel Farage.

© imago/ZUMA Press

Rückzug von Nigel Farage: Aus Ukip könnte die britische AfD werden

Der Ukip-Führer geht auf dem persönlichen Höhepunkt. Seiner Partei könnte der erst noch bevorstehen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Moritz Schuller

Boris Johnson hatte eine politische Verantwortung, vor der er gekniffen hat. Es liegt schließlich an seiner Partei, mit den Folgen der Brexit-Entscheidung umzugehen. Nigel Farage hat eine historische Verantwortung, und aus der stiehlt er sich nicht, auf die ist er vielmehr stolz.

Ich habe meinen Teil beigetragen“, sagte er am Montag, und das ist natürlich untertrieben. Er hat vielmehr Jahre seines Lebens darauf hingearbeitet, dass die Briten aus der EU aussteigen – dafür hat er eine Partei gegründet, die United Kingdom Independence Party, und im EU-Parlament die rüpelhafte Opposition gegeben. Mit dem Referendum hat er dieses Ziel erreicht, er geht auf dem politischen und persönlichen Höhepunkt.

Farage hat es jedoch nicht geschafft, seine Partei im Unterhaus zu verankern. Bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr errang Ukip lediglich einen Sitz. Das könnte sich nun ändern. Mit Farage war Ukip eng an das EU-Thema gebunden und vor allem eine politische Bedrohung für die Konservativen. Ohne ihn könnte die Partei zu einer britische AfD werden, zu einer politischen Sammlungsbewegung von Unzufriedenen. Damit wäre sie nicht nur im Norden des Landes für die Labour Party eine starke Konkurrenz.

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