Robert Habeck: Ein Mann der Praxis - und der Philosophie
Schleswig-Holsteins Umweltminister strebt nach dem Parteivorsitz der Grünen. So einen braucht die Politik. Ein Kommentar.
Robert Habeck! Genau, der. Der kandidiert als Grünen-Parteichef. Ein Mann der Praxis – und der Philosophie. Aber eben in dieser Reihenfolge. So einen braucht die Politik. Beliebt ist er außerdem, in seinem Land, in Schleswig-Holstein, und darüber hinaus. Nur noch nicht ganz so bekannt. Weswegen er bei den Grünen vor ein paar Monaten dem allseits bekannten Cem Özdemir um Haaresbreite bei der Urwahl zum Spitzenkandidaten unterlag. Was für Özdemir fast einer Niederlage gleichkam, war für die Grünen aber ein Fingerzeig: wenn nicht mehr Özdemir, dann er. Es ist auch fast eine Art Generationswechsel.
Insofern: Der Verzicht auf den Vorsitz ist klug von Özdemir. Das wird ihm Sympathien eintragen für alles Kommende. Zum Beispiel doch neue Jamaika-Runden? Habecks Fan von der FDP, Wolfgang Kubicki, hat ja schon gesagt: Scheitert die GroKo, kann man wieder über alles reden. Mit Habeck würde er sofort wieder reden. Immerhin haben die zwei mit der Union – einer jungen unter Daniel Günther – in Kiel Jamaika zustande gebracht. Und das war auch nicht eben einfach. Aber jetzt kommt mit einer Entscheidung wieder Musik in die Politik. Ob Angela Merkel Reggae hört? Sagen wir es mit den Namen zweier Musiker: Nach dem Delay könnte sie es dann mit Gentleman versuchen.
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