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Charlotte Knobloch

© dpa

Rechtsextremismus: Zentralrat der Juden will NPD-Verbot

Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, unterstützt ein erneutes NPD- Verbotsverfahren. Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hatte die Diskussion bei der Gedenkveranstaltung zum 20. Juli 1944 neu entfacht.

Charlotte Knobloch forderte am Dienstag in Berlin: "Wir müssen die NPD verbieten, um die Umtriebe dieser braunen Banden zu verhindern". Weiter sagte die Vorsitzende des Zentralrats der Juden: "Wir dürfen es nicht zulassen, dass Rechtsextremisten und Neonazis ungehindert auf öffentlichen Plätzen ihre Propaganda verbreiten." Knobloch mahnte zugleich, der Nationalsozialismus müsse an den Schulen ausführlich behandelt werden.

Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hatte bei der Gedenkveranstaltung zum 20. Juli 1944 die Vorbereitung eines neuen NPD-Verbotsverfahrens gefordert. Die Union lehnt einen erneuten Anlauf gegen die rechtsextreme Partei in Karlsruhe derzeit ab.

Knobloch kritisiert bayerischen Lehrplan

Knobloch zeigte sich besorgt über den neuen bayerischen Lehrplan für das auf acht Jahre verkürzte Gymnasium ("G8"). "Es kann nicht angehen, dass der Lehrplan nur sieben Geschichtsstunden für den Nationalsozialismus vorsieht", kritisierte Knobloch. Die vorgesehene Stundenzahl reiche nicht aus, um alle wichtigen Facetten dieser Zeit tiefgründig zu beleuchten.

Nach Darstellung des bayerischen Kultusministeriums liegt hier offenbar ein Missverständnis vor. In der 11. Klasse des G8 seien in der Tat nur 7 Stunden für die NS-Zeit vorgesehen. Aber zuvor werde Hitlers Gewaltherrschaft bereits in der 9. Klasse mit 17 Stunden abgehandelt - zusammen stünden für dieses Thema also 24 Stunden zur Verfügung. (dw/dpa)

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