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Rechter Rand: Streit um neuen Minister in Thüringen

Der designierte Landeskultusminister Peter Krause (CDU) muss sich gegen neue Vorwürfe wehren. Er soll im Jahr 2000 den Holocaust relativiert haben. Die SPD-Fraktion fordert ihn zum Rücktritt auf.

Der Thüringer SPD-Fraktionsvorsitzende Christoph Matschie hat seine Forderung nach einem Rückzug des designierten Landeskultusministers Peter Krause (CDU) bekräftigt. Er warf dem Literaturwissenschaftler am Montag in Erfurt vor, den Holocaust zu relativieren. Als Beleg zitierte er aus einem Interview aus dem Jahr 2000 in der Vertriebenenzeitung „Ostpreußenblatt“.

Dort hatte Krause im Gespräch mit dem damaligen Thüringer Landesvorsitzenden der Jungen Union, Georg von Witzleben, gesagt: „Nun gibt es eine historische Schuldmetaphysik, die auch jüngere Deutsche einbezieht und vor der Nation warnt.“ Diese Wortwahl offenbart für Matschie die Gesinnung Krauses und fordert Zweifel an seinem bisherigen demokratischen Bekenntnis heraus.

Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) müsse „bei der Berufung eines solchen Mannes von allen guten Geistern verlassen gewesen sein“. Krause war vor allem wegen seiner mehrmonatigen Mitarbeit 1998 bei der rechtslastigen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ in die Kritik geraten. Zuvor hatte schon SPD-Generalsekretär Hubertus Heil Althaus aufgefordert, die Berufung Krauses als Kultusminister zurückzunehmen. Der 44-Jährige sei durch seine Mitarbeit bei der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ ohne Zweifel der „Neuen Rechten“ zuzuordnen, seine Ernennung schade dem Kulturland Thüringen. Althaus stellte sich demonstrativ hinter Krause. dpa

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