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Israelische Soldaten arbeiten auf ihr Panzer auf den Golanhöhen nahe der Grenze zu Syrien.

© dpa

Reaktion auf Sprengstoffanschlag: Israel greift Ziele im Süden Syriens an

Stützpunkte der syrischen Armee wurden beschossen, teilt das israelische Militär mit. Eine Reaktion auf den vereitelten Sprengstoffanschlag an der Grenze.

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Ziele im Süden Syriens mit Kampfflugzeugen und -hubschraubern beschossen. Angegriffen worden seien unter anderem Beobachtungsposten sowie Kommando- und Kontrollsysteme auf Stützpunkten der syrischen Armee, teilte das Militär (Israeli Defense Forces - IDF) am Montagabend mit. Dies sei eine Reaktion auf den vereitelten Sprengstoffanschlag an der Grenze zu Syrien auf den Golanhöhen.

„Die IDF machen die syrische Regierung für alle Aktivitäten auf syrischem Boden verantwortlich“, hieß es. Einer Meldung der syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge beschoss die syrische Luftabwehr Ziele über der Hauptstadt Damaskus.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte erfolgte der Angriff auf Militärstellungen in der Region Tel al-Ahmar in der Provinz Kuneitra. Die von israelischen Hubschraubern aus abgeschossenen Raketen hätten nur Sachschäden angerichtet, hieß es in dem Bericht des syrischen Fernsehens. Die syrische Armee habe die Angriffe vom Boden aus erwidert.

Das israelische Militär hatte zuvor mitgeteilt, eine vierköpfige Gruppe daran gehindert zu haben, Sprengstoff an einem unbesetzten IDF-Posten nahe dem Sicherheitszaun auf den Golanhöhen zu platzieren. Die vier Männer seien daraufhin beschossen worden. Ein IDF-Offizier sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Armee gehe davon aus, dass alle Mitglieder der Gruppe getötet worden seien. Unklar blieb, welcher Organisation sie angehörten.

Auf den umstrittenen Golanhöhen im Norden des Landes haben die Spannungen an den Grenzen zum Libanon und zu Syrien zuletzt zugenommen. Die israelische Armee hat ihre Truppen dort verstärkt. Ein zur libanesischen Hisbollah gehörender TV-Sender hatte Israel zuvor für den Tod eines ranghohen Mitglieds der Schiitenmiliz bei einem Angriff in Syrien verantwortlich gemacht. Befürchtet wurden daraufhin Vergeltungsaktionen.

Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. 1967 wurde es von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens. (dpa)

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