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Beamte des BKA durchsuchten unter anderem eine Wohnung in Kassel.

© imago images/Hartenfelser

Razzia in Deutschland nach Anschlag in Wien: Bundesanwaltschaft durchleuchtet Netzwerk von Islamisten

Nach dem blutigen Attentat in Österreichs Hauptstadt führen offenbar Spuren nach Deutschland. Spezialeinheiten rückten bei vier Islamisten an.

Von Frank Jansen

Vier Tage nach dem Anschlag in Wien hat die Bundesanwaltschaft in Deutschland Wohn- und Geschäftsräume von vier Islamisten durchsuchen lassen. Beamte des Bundeskriminalamts sowie Spezialeinheiten rückten am Freitag bei zwei Männern in Osnabrück und je einem in Kassel und im Kreis Pinneberg an.

Drei Islamisten sollen in Verbindung zum Wiener Attentäter Kujtim Fejzulai gestanden haben, der vierte war mutmaßlich in einen Kontakt eingebunden. Einer der Islamisten soll zudem in Verbindung zu dem ehemaligen Anführer des IS in Deutschland, Abu Walaa, gestanden haben. Abu Walaa muss sich derzeit vor dem Oberlandesgericht Celle verantworten. Wie "Zeit Online" meldet, ist ein Mann als Gefährder und damit als potenzieller Terrorist eingestuft. Zwei weitere gelten als "relevante Personen", also mögliche Unterstützer von Gefährdern.

Die vier Männer sind allerdings im Fall Wien nicht tatverdächtig, angesichts der Kontakte zum Attentäter will die Bundesanwaltschaft jedoch das Netzwerk um Kujtim Fejzulai aufklären. Sicherheitskreise hatten zuvor schon dem Tagesspiegel von einer „Balkan-Connection“ der Terrormiliz IS berichtet. Die Connection habe auch „lose Enden“ in Deutschland.

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Sicherheitskreise sprechen von einer "Balkan-Connection"

Fejzulai hatte am Montagabend in der Wiener Innenstadt gezielt auf Gäste in Lokalen geschossen. Vier Menschen starben, 23 wurden verletzt. Die Polizei erschoss den Täter.

Sicherheitskreise gehen davon aus, dass der IS Fejzulai den Auftrag zu dem Anschlag gab. Die Terrormiliz bekannte sich am Mittwoch zu dem Angriff. Die Polizei in Wien nahm bereits 14 Personen fest, die mit möglicherweise mit de Anschlag zu tun hatten.

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