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Udo Voigt

© dpa

Rassistische Fußballbroschüre: NPD-Chef Voigt angeklagt

Der NPD-Vorsitzende Udo Voigt muss sich wegen Volksverhetzung vor Gericht verantworten. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, in einer Broschüre zur Fußball-WM den dunkelhäutigen Nationalspieler Patrick Owomoyela rassistisch beleidigt zu haben.

Zwei Jahre nach der mutmaßlichen Verunglimpfung des Bremer Fußballprofis Patrick Owomoyela ist Anklage gegen den NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt und zwei weitere Parteifunktionäre erhoben worden. Die drei Männer müssen sich wegen Volksverhetzung in zwei Fällen sowie Beleidigung verantworten, wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte. Hintergrund ist die Veröffentlichung eines sogenannten WM-Planers zur Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland.

Auf der Titelseite des Planers war ein Spieler von hinten im Dress der deutschen Nationalmannschaft mit der Trikotnummer 25 abgebildet. Diese Nummer war damals Owomoyela zugeordnet, der eine deutsche Mutter und einen nigerianischen Vater hat. Darüber stand der Schriftzug "Weiß. Nicht nur eine Trikot-Farbe! Für eine echte National-Mannschaft!" Der Anklage zufolge sind die Beschuldigten für die Herausgabe der Publikation verantwortlich gewesen.

Zweiter Flyer gefunden

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollte damit zum Ausdruck gebracht werden, dass Owomoyela sowie weitere Spieler mit nicht weißer Hautfarbe unwürdig seien, Deutschland als Nationalspieler zu repräsentieren.

Den Angeschuldigten wird zudem vorgeworfen, nach der Durchsuchung der Parteizentrale Anfang April 2006 und der Beschlagnahme der entsprechenden Flyer einen neuen WM-Planer erstellt zu haben, in welchem illustriert durch das Piktogramm eines weißen und zehn farbiger Nationalspieler vor der Fragestellung "Nationalelf 2010?" erneut eine "Überfremdung" der Nationalmannschaft angeprangert worden sein soll. (mbo/ddp)

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