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Beliebt: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

© REUTERS/John MacDougall

Ramelow lobt den Bundespräsidenten: Ein Schubs für die Linke in Richtung Regierung

Bodo Ramelow spricht sich für eine zweite Amtszeit Steinmeiers aus, genau wie vor ihm Christian Lindner. Das ist auch strategisches Kalkül. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Erst Freidemokrat Christian Lindner, jetzt Bodo Ramelow von der Linkspartei – beide sprechen sich für eine zweite Amtszeit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus. Und das, obwohl die Entscheidung erst in knapp einem Jahr ansteht. Was wirkt wie eine konzertierte Aktion, ist keine – wenn auch die Absichten ähnlich sind. Ja, Steinmeier versieht das Amt, wie es sich gehört: würdevoll.

Außerdem bemüht er sich geradezu um Allgegenwart; wenige wirken dabei so nahbar. Das überzeugt laut Umfragen viele, was auch Lindner und Ramelow gesehen haben. Aber mindestens so wichtig wird ein strategisches Kalkül. Im Sinne ihrer Koalitionsfähigkeit ist ein – indirektes – Angebot von FDP wie Linkspartei an Steinmeiers SPD klug. Immerhin liegt dessen besondere Fähigkeit im politischen Management.

Steinmeier kann bei einer Koalition hilfreich sein

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Die hat er als Bundespräsident fürs Zustandebringen der amtierenden Koalition genutzt. Will sagen: Steinmeier kann auch bei einer neuen, anderen Konstellation hilfreich sein. Das hat Ramelow gewiss dazu bewogen, seiner Partei jetzt diesen Schubs zu geben. Ein Letztes: Bliebe dieser Präsident, wäre die Tür zu für Grüne oder Christsoziale. Vorher aber ist die Bundestagswahl, und die entscheidet mit über Steinmeiers Chancen.

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