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Ein junges Paar mit Baby in Irpin nordwestlich von Kiew

© AFP/Dimitar Dilkoff

Putins Krieg in der Ukraine: Russland bombardiert Städte, Menschen warten auf Evakuierung – was in der Nacht geschah

In den umkämpften ukrainischen Städten wächst das Leid der Bevölkerung. Die Einrichtung von Fluchtkorridoren bleibt ungewiss. Ein Überblick über die Nacht.

Im russischen Angriffskrieg in der Ukraine spitzt sich die Lage der Bevölkerung in umkämpften Städten weiter zu. Am Dienstag soll es einen neuen Anlauf für Fluchtkorridore unter anderem aus Kiew und der belagerten Hafenstadt Mariupol geben. Die Angriffe und Kämpfe gingen 13 Tage nach dem russischen Einmarsch weiter.

[Alle aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg können Sie hier in unserem Newsblog verfolgen.]

Ein Überblick über die Geschehnisse in der Nacht:

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will trotz der Kämpfe um Kiew die Hauptstadt nicht verlassen. „Ich bleibe in Kiew“, sagte er in einer am Montagabend veröffentlichten Videobotschaft. Er verstecke sich nicht und habe vor niemandem Angst. Man werde weiter mit Russland sprechen, sagte Selenskyj. „Wir werden auf Verhandlungen bestehen, bis wir einen Weg finden, unseren Menschen zu sagen: So kommen wir zum Frieden.“ Jeder Tag des Kampfes schaffe „bessere Bedingungen“ für die Ukraine. „Eine starke Position. Um unsere Zukunft zu sichern. Nach diesem Krieg.“
  • Behörden melden mehr als zehn Tote bei Angriffen auf ukrainische Stadt Sumy: Bei Luftangriffen auf die nordostukrainische Großstadt Sumy wurden den örtlichen Behörden zufolge mehr als zehn Menschen getötet, darunter auch Kinder. „In einigen Ortschaften wurden Wohngebäude bombardiert. Und fast im Zentrum von Sumy wurden mehrere Häuser durch einen Bombentreffer zerstört“, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj, mit. Die Angaben waren nicht unabhängig zu prüfen.
  • Lage in Mariupol ernst: In der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol spitzt sich die Lage nach Angaben des Stadtrats Kommune weiter zu. „Es gibt keine Straße ohne kaputte Fenster, zerstörte Wohnungen oder Häuser.“ Die Stadt sei ohne Strom, Wasser und Gas. Mariupol liegt nahe der sogenannten Kontaktlinie zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischer Armee im Verwaltungsbezirk Donezk. Die Stadt hat strategisch große Bedeutung.
  • Lwiw ruft nach Unterstützung für Flüchtlinge: Die westukrainische Stadt Lwiw bittet internationale Organisationen um Unterstützung bei der Unterbringung von Kriegsflüchtlingen. Die Stadt sei zu einem Zufluchtsort für etwa 200 000 Menschen geworden, die vor Bombeneinschlägen und Raketenangriffen geflohen seien, sagte Bürgermeister Andrij Sadowyj einer Mitteilung zufolge. Die Menschen bekämen warmes Essen und alles Nötige. „Dies ist eine extrem schwere Belastung für die Stadt, und heute stehen wir am Rande unserer Fähigkeiten“, warnte er.
  • Russland bietet neue Feuerpause am Dienstag an: Russland bietet nach Angaben seines UN-Botschafters am Dienstag eine erneute Feuerpause zur Öffnung humanitärer Korridore in der Ukraine an. Wassili Nebensja sagte vor dem UN-Sicherheitsrat, am Vormittag sollten humanitäre Korridore in Kiew, Tschernihiw, Sumy, Charkiw und Mariupol geöffnet werden. Wie schon beim Angebot am Vortag sprach das russische Verteidigungsministerium von einem anschließenden Transport nach Russland. Der ukrainische US-Botschafter Serhij Kyslyzja warf Russland vor, mit Routen nur über Russland und Belarus den neuen Anlauf zu untergraben. Nebensja sagte, es werde auch eine Evakuierung in Richtung ukrainischer Städte westlich von Kiew angeboten.

Die Demokraten im US-Senat bereiten ein Paket für die Ukraine im Umfang von mehr als zwölf Milliarden Dollar (elf Milliarden Euro) für humanitäre Hilfe und Unterstützung des Militärs vor. Die Mittel würden Flüchtlingen und Vertriebenen zu Gute kommen, genauso wie der medizinischen Versorgung, der Ernährungssicherheit und dem Transfer von Waffen in die Ukraine, sagte der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer.

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Das Paket solle noch im Laufe der Woche als Teil des Haushalts beschlossen werden.

Mehr zum Krieg in der Ukraine bei Tagesspiegel Plus:

Die Weltbank beschloss zur Unterstützung der Ukraine ein Paket, das dem Land 723 Millionen Dollar (665 Millionen Euro) neuer Kredite und Hilfen einbringen soll. Die schnelle Auszahlung werde der Regierung helfen, Sozialleistungen zu finanzieren sowie Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Renten zu zahlen, erklärte die Weltbank. Dies sei nur „der erste von vielen Schritten“, um der Ukraine zu helfen. (dpa)

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