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Protest in Belarus: Studenten rennen vor der Polizei weg.

© dpa/AP/Tut.by

Update

Protest gegen Lukaschenko: Polizei in Belarus nimmt fast 100 Studierende fest

In Belarus nutzen Studierende den Semesterstart zu Protesten gegen Präsident Lukaschenko. Die Polizei geht hart gegen friedliche Demonstranten vor.

Bei den Studentenprotesten in Belarus (Weißrussland) gegen den autoritären Staatschef Alexander Lukaschenko hat es 95 Festnahmen gegeben. Das teilte das Innenministerium am Mittwoch in Minsk mit. Das Menschenrechtszentrum Wesna hatte zuvor von rund 80 Festgenommen gesprochen.

Hunderte Studenten waren am Dienstag zum Beginn des neuen Semesters auf die Straße gegangen und hatten die Freilassung aller politischen Gefangenen gefordert. Dabei gingen die Sicherheitskräfte gegen friedlichen Demonstranten vor. Die Behörden sprachen von landesweit 2300 Teilnehmern.

Erneut gerieten auch Journalisten ins Visier der Uniformierten. Der Journalistenverband des Landes sprach von rund zehn Medienvertretern, die in Polizeigewahrsam kamen. Das unabhängige Portal tut.by berichtete, dass sechs von ihnen die Nacht in einer Polizeistation verbracht hätten. Sie sollen nun wegen angeblicher Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration vor Gericht kommen.

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Vor der Polizeistation hätten Journalisten in der Nacht Mahnwachen abgehalten, schrieb das Nachrichtenportal weiter. Die Medienvertreter seien während ihrer Arbeit festgenommen worden. Bereits in den vergangenen Tagen waren die Behörden gegen Journalisten vorgegangen. Vielen Medienvertretern wurde die Akkreditierung entzogen, darunter auch einem ARD-Fernsehteam.

Hintergrund der Proteste ist die Präsidentenwahl vor mehr als drei Wochen. Lukaschenko hatte sich danach mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären lassen. Die Opposition hält dagegen Swetlana Tichanowskaja für die wahre Siegerin. Die Abstimmung steht international als grob gefälscht in der Kritik. (dpa)

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