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Der tunesische Medienmogul Nabil Karoui.

© Hasna/AFP

Protest gegen Haft: Tunesischer Präsidentschaftskandidat tritt in Hungerstreik

Karoui gilt als einer als der aussichtsreichsten Kandidaten bei der Wahl in drei Tagen. Seit drei Wochen sitzt er in Haft. Nun macht er Druck auf die Justiz.

Drei Tage vor der Präsidentschaftswahl in Tunesien ist der inhaftierte Kandidat und Medienmogul Nabil Karoui in einen Hungerstreik getreten. Damit wolle er gegen seine Haft während des gesamten Wahlkampfes protestieren, hieß es am Donnerstag aus seinem Umfeld. Einer seiner Verteidiger sagte dem tunesischen Radiosender Mosaique FM, Karoui fordere seine Freilassung und sein Recht, bei der Wahl am kommenden Sonntag seine Stimme abgeben zu können.

Der 56 Jahre alte Medienunternehmer gilt bei der Abstimmung als einer der aussichtsreichsten Kandidaten. Er war vor drei Wochen kurz vor Beginn des offiziellen Wahlkampfs festgenommen worden. Gegen ihn wird wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung und Geldwäsche ermittelt. Seine Verteidiger warfen der Regierung vor, Druck auf die Justiz auszuüben, damit er inhaftiert bleibt. Karoui, den manche auch als „Berlusconi Tunesiens“ bezeichnen, besitzt einen privaten TV-Sender.

Die Tunesier sind am Sonntag aufgerufen, einen Nachfolger für den im Juli verstorbenen Präsidenten Beji Caid Essebsi zu wählen. Insgesamt stellen sich 26 Bewerber zur Wahl. Tunesien ist das einzige Land der Region, das nach den arabischen Aufständen im Jahr 2011 den Übergang in die Demokratie geschafft hat. Allerdings macht den Menschen die schwierige wirtschaftliche Lage zu schaffen. (dpa)

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