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Weniger Abgeordnete? AfD in Sachsen muss bangen.

© Paul Zinken/dpa

Prognose zur Wahl in Sachsen: AfD muss mit unbesetzten Mandaten rechnen

Weil die CDU in Umfragen kurz vor der Wahl am Sonntag zulegt, verschieben sich die Verhältnisse – und die Liste der AfD ist gedeckelt.

Angesichts der neuesten Umfragen ist nicht mehr auszuschließen, dass die AfD in Sachsen nach der Wahl am kommenden Sonntag weniger Abgeordnete im Landtag haben wird, als nach dem Zweitstimmenergebnis möglich wäre. Nach der aktuellen Prognose des Hamburger Wahlinformationsdienstes „election.de“ bedeutet die Zunahme der CDU auf um die 30 Prozent in den Erhebungen der vergangenen Tage, dass die Christdemokraten deutlich mehr Direktmandate gewinnen könnten als zuletzt prognostiziert.

Dagegen fällt die Zahl der Wahlkreissieger, die direkt in das Parlament einziehen, bei der AfD deutlich. Das bedeutet, dass für die Rechtspartei deutlich mehr Abgeordnete über die Landesliste einziehen würden – die jedoch durch ein Urteil des Landesverfassungsgerichts wegen fehlerhafter Listenaufstellung auf 30 Bewerber begrenzt worden ist.

Da die von „election.de“ vorausgesagten fünf Wahlkreisgewinner der AfD auch auf der Liste stehen, kämen dann noch 25 Listenbewerber zum Zuge. Der Sitzanspruch der AfD könnte jedoch darüber liegen – weil durch die vielen Direktmandate der CDU Überhänge entstehen, die ausgeglichen werden, womit die Landtagsgröße deutlich anwächst.

"Zwischen zwei und zwölf Sitze unbesetzt"

Matthias Moehl von „election.de“ sieht derzeit die Möglichkeit, dass bei einer Landtagsgröße von 140 Sitzen (statt regulär 120) zwei bis fünf AfD-Plätze unbesetzt bleiben müssten. Sollte die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, könnten bis zu sieben AfD-Mandate nicht vergeben werden.

Im Extremfall – bei noch mehr Direktmandaten der CDU – könnten laut Moehl bis zu zwölf AfD-Sitze unbesetzt bleiben. Das hätte Auswirkungen für die Mehrheitsverhältnisse im Landtag – eine Koalitionsbildung wäre gegebenenfalls einfacher.

Nach der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen vom Freitag kommt die CDU nun auf 31 Prozent der Stimmen, die AfD auf 25 Prozent. Da die beiden Parteien in vielen sächsischen Wahlkreisen recht eng beieinander liegen, können schon kleine Bewegungen in die eine oder andere Richtung über den Gewinn des Direktmandats entscheiden.

Auf dem dritten Platz liegen laut Forschungsgruppe die Linken mit 14 Prozent, die Grünen können mit zehn Prozent rechnen. Knapp dahinter kommt die SPD mit neun Prozent. Die FDP muss mit fünf Prozent tatsächlich um den Einzug in den Landtag bangen. Bei Infratest dimap waren zuletzt – am vorigen Donnerstag – die Verhältnisse ähnlich, hier lag die CDU mit 30 Prozent vor der AfD mit 24 Prozent.

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