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Antonio Guterres war früher Chef des UN-Flüchtlingswerks.

© KENA BETANCUR/AFP

Probeabstimmung im UN-Sicherheitsrat: Guterres soll neuer UN-Generalsekretär werden

Der Portugiese António Guterres soll die Nachfolge von Ban Ki Moon antreten, dessen Amtszeit zum Ende des Jahres ausläuft. Formell gewählt wird am morgigen Donnerstag.

Der frühere Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks und ehemalige portugiesische Ministerpräsident António Guterres wird mit großer Wahrscheinlichkeit der nächste Generalsekretär der Vereinten Nationen. In einer Abstimmung am Mittwoch im UN-Sicherheitsrat erreichte Guterres die meisten Stimmen und auch die der fünf Veto-Mächte, wie Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin in New York sagte. Die Personalie, die von der Vollversammlung noch bestätigt werden muss, gilt damit als sehr sicher.
Guterres sei der „klare Favorit“, sagte Tschurkin. Die formelle Abstimmung im Rat soll an diesem Donnerstag stattfinden. Bereits in vorigen Probeabstimmungen , bei denen die Stimmzettel der 15 Ratsmitglieder noch nicht nach deren Veto-Recht farblich markiert waren, hatte sich der 67-Jährige als Favorit durchgesetzt.

Bei dieser sechsten Probeabstimmung am Mittwoch wurden rote Karten an die fünf Ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats ausgegeben. Wer von den USA, Großbritannien, Frankreich, Russland oder China eine rote Karte kassiert, kann seine Kandidatur aufgeben. Denn diese fünf Staaten verfügen über ein Veto- Recht, das jeden Kandidaten aus dem Rennen kicken kann. Bei der Probeabstimmung am Mittwoch habe Guterres 13 Ja-Stimmen und kein Veto erhalten, hieß es aus Kreisen. Um den Posten bewerben sich eine Vielzahl an Kandidaten, einige haben ihre Kandidatur bereits zurückgezogen.

Ebenfalls gute Chancen hatten der ehemalige serbische Außenminister Vuk Jeremic sowie der slowakische Außenminister Miroslav Lajcak. Mehrere Stimmen hatten zuvor gefordert, dass erstmals in der UN-Geschichte eine Frau den Spitzenposten besetzen sollte.
Der südkoreanische Amtsinhaber Ban Ki Moon gibt das Amt Ende des Jahres nach zehn Jahren an der UN-Spitze ab. Im Gespräch waren dieses Jahr auch die Vize-Präsidentin der EU-Kommission, die Bulgarin Kristalina Georgiewa, sowie die zuvor von der Regierung in Sofia favorisierte bulgarische Unesco-Chefin Irina Bokowa. Nach den ungeschriebenen Verteilungsprinzipien der UN wäre eigentlich ein Kandidat oder eine Kandidatin aus Osteuropa an der Reihe. (dpa/Tsp)

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