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Was haben der BVB, Boris Becker und Unicef gemeinsam? Ihre Twitter-Accounts wurden von Erdogan-Unterstützern gehackt.

© dpa, Britta Pederson/AFP, imago/JOKER

Update

Pro-Erdogan-Parolen: Twitter-Accounts von BVB, Becker, Unicef gehackt

Hacker haben prominente Twitter-Kanäle weltweit geknackt und Pro-Erdogan-Botschaften verbreitet. Der Zugriff könnte über die App "The Counter" erfolgt sein. Betroffen sind auch Klaas Heufer-Umlauf und Amnesty.

Hacker haben sich Zugang zu Tausenden Twitter-Accounts verschafft und darüber Anfeindungen gegen die Niederlande und Deutschland verbreitet. Auch auf verifizierten Accounts mit großer Followerzahl fanden sich am Mittwoch Nachrichten mit den Hashtags #Nazialmanya und #Nazihollanda, einem Hakenkreuz-Symbol. Weiter heißt es in den Tweets übersetzt: "Das ist eine kleine #OsmanischeBackpfeife für euch. Wir sehen uns am #16April". An diesem Datum steht in der Türkei das Referendum über das vom Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angestrebte Präsidialsystem an. Der Kurzbotschaftendienst bestätigte am Mittwochvormittag die Attacke und kündigte Untersuchungen wegen der Schmähungen an.

Unter den betroffenen Accounts waren beispielsweise die offiziellen Twitter-Auftritte von Borussia Dortmund, Klaas Heufer-Umlauf, Boris Becker, ProSieben, Unicef und Amnesty International sowie des Magazins "Forbes". Die genaue Zahl der gehackten Konten war zunächst nicht bekannt. Der BVB löschte den Tweet umgehend. "Offenbar wurden wir Opfer eines Hackerangriffs", schrieb der Fußballklub in einer Reaktion. Die Rede war von einem "schweren Angriff von außen". Auch Heufer-Umlauf bestätigte in einem Tweet: "ich wurde gehackt. arbeite dran."

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Dem Tweet war ein Link zu einem Youtube-Video beigefügt. Unter dem Titel "Wer den Chef traurig macht, den machen wir auch traurig" sind darin mehrere Redemitschnitte Erdogans zu sehen. Vor allem geht es um einen Eklat beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr 2009, als der türkische Staatschef auf den damaligen israelischen Präsidenten Schimon Peres traf. "Wenn es ums Töten geht, dann kennt ihr euch sehr gut damit aus", hielt Erdogan seinem Amtskollegen vor. "Wir wissen sehr gut, wie ihr kleine Kinder, die am Strand spielen, tötet."

In einem anderen Auszug versichert er: "Die Türkei steht Seite an Seite mit den Palästinenser in Gaza." Auch Appelle an die Weltgemeinschaft, sich um Ägypten oder Syrien zu kümmern, finden sich, vermischt mit Kritik an internationalen Medien. Der Kanal, auf dem der Clip hochgeladen wurde, besteht erst sei Dienstag. Es gibt sonst keine anderen Beiträge. In der Videobeschreibung heißt es im selben Duktus wie im verbreiteten Tweet: "NaziDeutschland, NaziHolland, reizt die Geduld von Türken nicht weiter aus." Gesehen hatten das am Mittwochvormittag erst wenig mehr als 1000 Nutzer.

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"The Counter" bestätigt einen Hack

Zugang zu so vielen Twitter-Accounts auf einmal dürften sich die Hacker über eine Zusatzanwendung verschafft haben, die auf all diese Twitter-Konten zugreifen konnte. Im aktuellen Fall fiel Internetnutzern schnell auf, dass die Tweets über die Analyse-App "The Counter" abgeschickt worden waren. Wenn man sein Profil mit solchen Anwendungen verknüpft, können über sie oft auch Twitter-Nachrichten abgesetzt werden. In den vergangenen Jahren hatten Angreifer immer wieder mal Twitter-Accounts von Prominenten und Unternehmen in ihre Gewalt gebracht. Eine so breite Welle wie am Mittwoch gab es aber noch nicht.

Die Betreiber der App bestätigten am Mittwoch, dass ihr Dienst gehackt wurde. Es seien bereits Maßnahmen ergriffen worden, um einen solchen Missbrauch einzugrenzen. Zwar bestätigte der Dienst noch nicht, dass der Pro-Erdogan-Hack auf diesem Wege erfolgte, vorsichtshalber sei dennoch das Posten von Tweets für die Anwendung gesperrt worden.

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Klaas Heufer-Umlauf nahm den Hack locker - und legte eine andere Fährte: "notiz an mich", twitterte er, "passwort joko123 zu unsicher". Auch Boris Becker gab sich gelassen, twitterte selbst einen Screenshot des eingeschmuggelten Tweets und kommentierte trocken: "Ich habe das nicht verschickt, da ich offenkundig nicht Türkisch spreche ..." (mit dpa, AFP)

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