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Schwedens Ministerpräsident Stefan Lofven informiert am Dienstag über neue Corona-Maßnahmen.

© Jessica Gow/TT News Agency/via REUTERS

Premier Löfven nennt Lage „sehr ernst“: Schweden verschärft Maßnahmen in der Corona-Pandemie

Die Regierung Stockholm warnt die Schweden eindringlich: Premier Löfven ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Kontakte noch stärker einzuschränken.

Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven hat bekanntgegeben, dass das Land im Kampf gegen die Corona-Pandemie neue Maßnahmen ergreifen will. Demnach soll es striktere Empfehlungen für die Regionen Halland, Örebro und Jönköping geben: Dort sollen die Menschen nur noch Kontakt zu Menschen aus dem eigenen Haushalt haben, von Zuhause aus arbeiten und auf öffentliche Verkehrsmittel verzichten.
Darüber hinaus soll es in ganz Schweden eine Obergrenze für die Personenanzahl in Restaurants geben. Feiern in Restaurants würden demnach auf acht Personen beschränkt.

Die Lage sei „sehr ernst“ - die Entwicklung bei der Ausbreitung des Coronavirus gehe in die falsche Richtung, sagte Schwedens Ministerpräsident. Mehr und mehr Intensivbetten würden nun zur Behandlung von Covid-19-Patienten genutzt. „Die Pause, die wir diesen Sommer hatten, ist vorbei.“ 

Der Generaldirektor der Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten, Johan Carlson, machte jedoch klar, dass es weiter möglich sei, die Virusausbreitung mit vereinten Kräften abzubremsen.

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Fast 6000 Menschen sind in Schweden seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Corona-Infektionen gestorben. Es gab bislang knapp 135.000 Infektionen, in den vergangenen Tagen hat die Zahl der Neuinfektionen deutlich zugenommen. Es wird allerdings auch deutlich mehr getestet als etwa in der ersten Corona-Hochphase im Frühjahr.

Schweden ist in der Corona-Krise einen viel beachteten Sonderweg mit weniger strikten Beschränkungen gegangen. Im Frühjahr hatte das EU-Land deutlich höhere Infektions- und Todeszahlen verzeichnet als der Rest Skandinaviens. In den vergangenen 14 Tagen lag die Zahl der Neuinfektionen auf die Bevölkerungszahl heruntergerechnet niedriger als in anderen Teilen Europas und leicht unter den Werten Deutschlands. (Tsp, Reuters, dpa)

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