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Ein Lichthof in der neuen BND-Zentrale. Normalsterbliche haben keinen Zutritt.

© Foto: Alexander Ludwig Obst/Marion Schmieding/Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR/dpa

Preis der Spionage: Bundesnachrichtendienst erneuert Standort Lichterfelde für 68 Millionen Euro

Der Umzug nach Berlin wird immer teurer - und ein Teil der Kosten soll dauerhaft geheim bleiben.

Die Kosten für Umzug und Ausbau an den beiden Standorten des Bundesnachrichtendiensts (BND) in Berlin steigen weiter. So wurden für Modernisierung und Umbau am Standort Lichterfelde rund 68 Millionen Euro ausgegeben, davon rund 14 Millionen Euro für den Neubau eines „Lage- und Informationszentrums“. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem Tagesspiegel vorliegt.

Grundstück an der Chausseestraße kostete 67 Millionen Euro

Darin wird auch der Preis für das zehn Hektar große Grundstück an der Chausseestraße genannt, auf dem die neue Zentrale der Auslandsaufklärung errichtet wurde. Er liegt bei rund 67 Millionen Euro. Wie berichtet, liegen die Gesamtkosten der Baumaßnahme bei rund 1,068 Milliarden Euro. Zuzüglich 300 Millionen Euro Umzugskosten und neun Millionen für die Bewachung während der Bauzeit summieren sich die Kosten damit auf aktuell rund 1,5 Milliarden Euro. Die Höhe weiterer Leistungen, darunter auch Trennungsgeld und Umzugskostenvergütung für Mitarbeiter, soll nicht öffentlich bekannt werden. Die Angaben seien aus Staatswohlgründen als „geheim“ oder „vertraulich“ eingestuft, heißt es.

Linken-Abgeordneter kritisiert Intransparenz

Der Umzug gestaltet sich trotz finanzieller Hilfen schwierig. Bis zum Sommer hatten sich erst 50 Mitarbeiter aus Bayern in der Hauptstadt angesiedelt. Linken-Fraktionsvize André Hahn, der auch Mitglied des parlamentarischen Kontrollgremiums für die Geheimdienste ist, kritisierte die Intransparenz: „Ich sehe die Sicherheit und das Staatswohl des Landes nicht gefährdet, wenn die Bürgerinnen und Bürger erfahren, was der BND-Umzug wirklich kostet. Für mich besteht vielmehr der begründete Verdacht, dass das seit 15 Jahren laufende Umzugsprogramm in Wirklichkeit ein von der Bundesregierung verschleiertes Aufwuchsprogramm an Kosten und Personal für den BND ist.“

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