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Freetogo Mitgründerin Pia Junghans (18) demonstriert, wie man den Selbsttest mit dem Handy dokumentiert.

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Praktisch, aber meist kostenpflichtig: Zertifizierte Corona-Tests sind auch digital möglich

Alle, die noch nicht vollständig geimpft sind, müssen auch in Zukunft negative Tests vorlegen. Welche digitalen Möglichkeiten gibt es dafür?

Für die meisten Deutschen geht vieles noch nicht ohne Corona-Test. Wer nicht doppelt geimpft ist und sich also nicht um einen digitalen Impfausweis bemühen kann, muss weiterhin einen aktuellen, negativen Corona-Test vorweisen können, um bestimmte Einrichtungen zu betreten.

Ähnlich wie beim digitalen Impfausweis gibt es auch digitale Testnachweise. Wer negativ getestet wurde und einen entsprechenden QR-Code des Testergebnisses erhalten hat, kann diesen zusätzlich sowohl bei der Corona-Warn-App, als auch bei der Luca-App hochladen. Ein negatives Ergebnis wird bis zu 48 Stunden in der App angezeigt.

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Die meisten zertifizierten Tests werden in Testzentren vor Ort durchgeführt, aber inzwischen gibt es auch einige Unternehmen in Deutschland, die digital und trotzdem zertifiziert testen. Ein Unterschied zu den lokalen Testzentren: Die meisten digitalen Tests kosten Geld.

So bieten etwa Webseiten wie covidtestonline.de oder onlineschnelltest.de ein Corona-Testkit für zehn bis 20 Euro an. Dabei erhält man die Möglichkeit, über ein Videotelefonat mit geschultem Personal den Test selbst durchzuführen und danach zertifizieren zu lassen.

Mit diesem Prinzip funktionieren auch Apps, wie die kostenlose Corona-Test-App „freetogo“, die von einem Start-up der Universität Potsdam entwickelt wurde. Auch hier wird der Test durch einen Videoanruf und geschultes Personal beobachtet.

Bequemer und flexibler

Die digitalen Möglichkeiten sind laut deren Entwicklern vor allem bequemer für die Nutzer, da man diese Tests von zuhause aus vornehmen kann, und flexibler, da sie teilweise längere Öffnungszeiten haben. Zudem würden sie einen Vorteil in ländlichen Regionen bieten, in denen es nur begrenzte Test-Möglichkeiten gibt.

Timo Scharpenberg, Geschäftsführer des Unternehmens Coteon, das digitale Testnachweise anbietet, kritisiert die fehlende Unterstützung der Bundesregierung. In einem offenen Brief an die Abgeordneten des Bundestages schreibt er, Deutschland würde damit „zum dritten Mal die große Chance verpassen, die Pandemiebekämpfung endlich auch digital aufzusetzen und damit für seine Bürger zukunftsfähig zu machen“.

Selbsttests vor der Kamera in Wien

Und weiter: „Nutzen wir jetzt nicht die vorhanden digitalen Lösungen, verbessern und etablieren diese gleichberechtigt als Mittel der Pandemiebekämpfung, wird es im Herbst nicht gelingen, einer vierten Welle rechtzeitig zu begegnen.“

Kostenfreie Selbsttests gibt es auch in Wien. Dort können Bürger:innen einen kostenlosen PCR-Test zuhause vor der Kamera machen. Wenn sie diesen dann im Supermarkt abgeben, bekommen sie am nächsten Tag das Test-Ergebnis.

Dieser Artikel wurde am 11. Juni aktualisiert.

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