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Ein Großteil der deutschen Lehrer hat bislang keine dienstliche Mailadresse.

© Julian Stratenschulte/dpa

Postfächer in sieben Bundesländern geplant: Berlins Lehrkräfte bekommen Dienst-E-Mail

Ein Großteil der deutschen Lehrer hat bislang keine Dienst-E-Mail. Doch nun planen sieben Bundesländer die Einführung, weitere sind bereits dabei. Nur ein Land zögert noch.

Anschluss ans Neuland: Die Lehrerinnen und Lehrer in Berlin sollen künftig dienstliche E-Mailadressen bekommen. „Das Konzept zur Einrichtung ist erstellt“, sagt ein Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung. „Es ist jetzt in der Abstimmung mit den Gremien.“ Mehr Details könnten daher noch nicht genannt werden, die Einführung soll aber so schnell wie möglich erfolgen.

Bislang hängt es von der jeweiligen Schule ab, ob Lehrer eine Mailadresse bekommen. Oft werden daher auch private Postfächer genutzt, das birgt jedoch Sicherheits- und Datenschutzrisiken. Während der Corona-bedingten Schulschließungen hat sich vielerorts gezeigt, wie wenig die Schulen auf digitale Unterrichtsformen vorbereitet sind. Oftmals fehlte es an grundlegenden Kommunikationskanälen, denn bundesweit hat ein Großteil der deutschen Lehrer bislang keine dienstliche E-Mail-Adresse.

Sieben Bundesländer planen Dienst-Mails für Lehrer

Doch das ändert sich nun, wie eine Umfrage des Fachdienstes Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI zeigt. Sieben Bundesländer planen derzeit die Einführung von Dienst-Mail-Adressen für Lehrkräfte: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein.

Demnach wollen Baden-Württemberg, Bayern, Saarland, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein noch im Schuljahr 2020/21 damit beginnen, Mail-Postfächer einzurichten. Auch Berlin und Mecklenburg-Vorpommern planen zentrale Mailadressen für Lehrkräfte, allerdings noch ohne konkreten Zeitplan.

Niedersachsen prüft noch

Zögerlich ist dagegen noch das Kultusministerium in Niedersachsen und verweist auf existierende E-Mail-Adressen für Schulleitungen über die theoretisch auch alle Lehrkräfte erreicht werden könnten. „Dienstliche E-Mail-Adressen für Lehrkräfte sind bisher in der Überprüfung“, erklärt das Ministerium.    

Fünf weitere Länder haben bereits im vergangenen oder diesem Jahr Mail-Postfächer eingerichtet oder sind gerade dabei: Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. In Bremen, Sachsen-Anhalt und Sachsen gibt es schon seit längerem die Möglichkeit Mailadressen einzurichten, allerdings wird dies auch nicht flächendeckend genutzt. So bietet Sachsen-Anhalt bereits seit 2001 und damit am längsten von allen Ländern E-Mail-Zugänge. Von den 16.600 Lehrkräften haben inzwischen 10.583 eine persönliches Mailpostfach. Die Nachfrage ist aber durch Corona kräftig gestiegen: Seit Ende März kamen laut Bildungsministerium in Sachsen-Anhalt 3.552 dienstliche Postfächer dazu.

In Brandenburg haben 89 Prozent ein Postfach  

In Brandenburg war bereits 2018 die Einführung von Dienst-Mails angekündigt worden, doch der zentrale IT-Dienstleister des Landes (ZIT-BB) hatte Probleme mit der Umsetzung, das Projekt verzögerte sich bis Ende 2019. Inzwischen verfügen laut Bildungsministerium aber knapp 89 Prozent der fast 20.000 Lehrerinnen und Lehrer über eine dienstliche E-Mail-Adresse. „Man kann davon ausgehen, dass die Schulen in den nächsten Wochen auch noch für die restlichen Lehrkräfte die Mail-Adressen anlegen werden“, sagt eine Sprecherin.

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