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Markus Söder, CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident Markus Söder

© dpa/Britta Pedersen

Politbarometer vor dem CDU-Parteitag: Mehrheit hält Merz, Laschet und Röttgen für nicht kanzlertauglich – Söder klar vorn

Die CDU wählt einen neuen Vorsitzenden – doch dem trauen die Deutschen das Kanzleramt weniger zu als CSU-Chef Söder. SPD-Kandidat Scholz kommt auch gut an.

Kurz vor der Wahl des neuen CDU-Vorsitzenden an diesem Samstag halten die Bundesbürger keinen der drei Kandidaten für tauglich, auch das Amt des Bundeskanzlers zu übernehmen. In einer Umfrage für das ZDF-Politbarometer, die am Freitag veröffentlicht wurde, trauten das die Befragten mehrheitlich lediglich dem CSU-Chef und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zu (ja: 54 Prozent; nein: 38 Prozent). Geteilt sind die Meinungen beim SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, der je 45 Prozent Zustimmung und Ablehnung bekommt.

Damit liegt der Bundesfinanzminister aber noch deutlich vor allen anderen, nach deren Kanzlereignung gefragt wurde. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kam auf 32 Prozent. Die beiden CDU-Vorsitzkandidaten Norbert Röttgen und Friedrich Merz kamen auf jeweils 29 Prozent. Der dritte Anwärter auf den CDU-Vorsitz, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, brachte es ebenso wie Grünen-Co-Chef Robert Habeck auf 28 Prozent Zustimmung. Dessen Parteikollegin Annalena Baerbock, die kürzlich ihre Tauglichkeit zur Kanzlerin betont hatte, kommt auf 22 Prozent.

Interessant der Blick auf die Parteien: Selbst die Anhänger von CDU und CSU sprechen Merz, Laschet und Röttgen, die Annegret Kramp-Karrenbauer an der CDU-Spitze beerben wollen, mehrheitlich die Kanzlerfähigkeit ab. Das sieht bei Scholz, Habeck und Baerbock in deren Partei-Anhängergruppen ganz anders aus. Ihre Parteianhänger halten sie mehrheitlich jeweils für das Kanzleramt geeignet.

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Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, ergäben sich dem Politbarometer zufolge im Vergleich zu Dezember kaum Veränderungen. Die Union käme unverändert auf 37 Prozent, die SPD auf 15 Prozent (minus eins), die AfD auf zehn Prozent, die FDP auf fünf Prozent, die Linke auf acht Prozent und die Grünen auf 20 Prozent (alle unverändert). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen ebenso eine Mehrheit wie eine aus CDU/CSU und SPD. Nicht reichen würde es für Grün-Rot-Rot.

Das Politbarometer basiert auf Interviews der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen. Sie wurden in der Zeit vom 12. bis 14. Januar 2021 bei 1.262 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. (Tsp)

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