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Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) unterhalten sich Bundestag.

© Kay Nietfeld/dpa

Politbarometer: Union fällt in Umfrage auf Rekordtief

Nur noch 30 Prozent: Das ist der schlechteste Wert für die Union, der im Politbarometer je gemessen wurde. Die SPD kann sich über Zugewinne freuen.

Nach den Debatten über die Ereignisse in Chemnitz und Köthen sowie den Äußerungen von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen ist die Union im aktuellen Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel auf ein Rekordtief gefallen. CDU und CSU kommen zusammen nur noch auf 30 Prozent – ein Minus von einem Punkt.

Die SPD legte demnach im Vergleich zum vorherigen Politbarometer zwei Punkte auf 20 Prozent zu, die Grünen gewannen ebenfalls zwei Punkte auf 16 Prozent. Der Umfrage zufolge büßte die AfD zwei Punkte auf 15 Prozent ein, die FDP einen Punkt auf 7 Prozent. Die Linke bleibt unverändert bei 8 Prozent. Neben einer großen Koalition hätte von den derzeit politisch denkbaren Bündnissen nur eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen eine parlamentarische Mehrheit.

Die Liste der wichtigsten Politiker führt weiter Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) mit einem Wert von 1,8 an. Auf Bundeskanzlerin Angela Merkel schlug die schlechte Stimmung nach den Ereignissen nicht zurück: Sie stieg in der Bewertung auf 1,2 Punkte (Aug. II: 0,9). Einen deutlichen Ansehensverlust muss weiterhin Horst Seehofer hinnehmen. Er kommt nur noch auf minus 0,9 (Aug. II: minus 0,5). Die Bewertungsskala reicht von minus 5 bis plus 5.

Die Deutschen trauen dem Verfassungsschutz der Umfrage zufolge deutlich weniger als den anderen Sicherheitsbehörden. 38 Prozent gaben an, sie hätten großes Vertrauen in den Inlandsgeheimdienst. 55 Prozent der Befragten sagten, dass sie kein großes Vertrauen in die Sicherheitsbehörde hätten.

Wesentlich besser ist das Ansehen anderer Behörden: 81 Prozent der Befragten äußerten demnach großes Vertrauen in die Polizei, 58 Prozent in die Gerichte. 79 Prozent der Bundesbürger sehen Rechtsextremismus als große Gefahr für die Demokratie. Nur 48 Prozent sehen diese Gefahr auch beim Linksextremismus. 60 Prozent wiederum gaben an, dass die AfD eine Gefahr sei. Nach Ansicht von 77 Prozent der Befragten sind rechtsextreme Ansichten in der AfD sehr weit oder weit verbreitet. (dpa, rtr, AFP)

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