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Vor ihrem Parteitag kommt die SPD in den Umfragen nicht gut weg.

© Bernd von Jutrczenka, dpa

Politbarometer: SPD verliert in der Wählergunst

Zwei Tage vor dem Sonderparteitag bekommen die Sozialdemokraten einen Dämpfer in den Umfragen. Sie kommen nur noch auf 20 Prozent.

Die Stimmung der Deutschen schwankt stärker als üblich, seit ihnen ihre Parteigrößen das Stück vorspielen: Wie bekommen wir eine Regierung hin, wenn wir so viele sind? Sechs Fraktionen im Bundestag, sieben Parteien und gefühlt zwei Dutzend Parteiflügel bedeuten, dass es länger dauern kann. Derzeit müht sich vor allem die SPD, und prompt folgt, was eine dichtere Berichterstattung immer bringt: Die Werte bewegen sich – nach unten. Drei Punkte weniger bekommt die Partei von Martin Schulz im Politbarometer im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel. 20 Prozent wären es noch, würde am Sonntag gewählt und nicht nur Parteitag gemacht. Die anderen Parteien bewegen sich kaum (siehe Grafik). Platzt die Groko, wird das zu neuen Bewegungen führen.

Aber das schwarz-rote Bündnis hat immer noch die meisten Anhänger unter den Bürgern. 45 Prozent wollen eine Regierung von Union und SPD. 36 Prozent sprechen sich dagegen aus. Wichtiger als diese Zahl ist aber die Zustimmung innerhalb der Anhängergruppen. Während bei der Union zwei Drittel eine neue Groko gut fänden, sind es bei der SPD immerhin 57 Prozent. Allerdings wird im Lager der potenziellen Unions-Wähler das Sondierungsergebnis deutlich besser bewertet (57 Prozent äußern sich positiv) als bei den sozialdemokratischen Anhängern (nur 41 Prozent sind zufrieden). Zwei Drittel aller Befragten glauben, in der Sondierung habe vor allem die CDU ihre Positionen durchgesetzt, die Hälfte sieht Erfolge der CSU. Aber nur ein Viertel (und auch nur ein knappes Drittel der eigenen Anhänger) nimmt das Ergebnis so wahr, dass die SPD die Nase vorn hatte.

Viele wünschen sich ein Ende der Ära Merkel

Das mag auch an den Chefs liegen. Martin Schulz wird nur von jedem dritten Befragten attestiert, er mache seinen Job gut (bei den SPD-Anhängern äußern sich zwei Drittel positiv). Die Zustimmung für Kanzlerin Angela Merkel ist besser – 69 Prozent meinen, sie mache ihre Arbeit gut. Gut die Hälfte möchte sie weiter im Amt sehen, ein Ergebnis, das freilich nur durch Werte über 50 Prozent bei Anhängern von Union und Grünen zustande kommt. Anhänger aller anderen Parteien wünschen sich ein Ende der Ära Merkel.

Für den Fall des Scheiterns der Groko plädieren 54 Prozent für Neuwahlen, 43 Prozent favorisieren eine schwarze Minderheitsregierung. Nach anderen Kombinationen, etwa Schwarz-Grün, wurde nicht gefragt. Den größten Drang, neu zu wählen, empfinden AfD-Anhänger mit 74 Prozent.

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