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MVGida-Demonstranten halten ein Schild mit der Aufschrift "mvgida.de" hoch - einer Website, die für Nazi-Aussteigerprogramme wirbt

© dpa

Update

Pegida-Ableger in Mecklenburg-Vorpommern: MVGida wirbt ungewollt für Nazi-Aussteigerprogramm

Bei der Kundgebung des Schweriner Ablegers der Pegida-Märsche, der MVGida, warben Demonstranten auf Schildern für die Website mvgida.de. Deren Inhalt steht aber für etwas ganz anderes.

Auf der Kundgebung von MVGida, dem Pegida-Ableger in Mecklenburg-Vorpommern, haben Demonstranten am Montag unfreiwillig für Nazi-Aussteigerprogramme und Dialog mit Abgeordneten geworben. Sie hielten Schilder mit der Adresse der Website "mvgida.de" in die Luft, die zuvor auf der Demonstration verteilt worden waren. Bis 19:30 Uhr sei der Inhalt der Seite auch vermeintliche Werbung für MVGida gewesen, berichtet das Portal "Endstation Rechts". Die Initiatoren der Aktion hatten demnach die Website registriert und zunächst mit Inhalten von MVGida bestückt, dann aber den Inhalt ausgetauscht.

Auf mvgida.de findet man jetzt ein großes Bild von pickenden Hühnern und die Mitteilung: "Ungeliebte Pegida-Anhänger! - Informiert euch richtig und gackert nicht alles nach!" Darunter Informationen darüber, wie man seinen zuständigen Abgeordneten kontaktiert, wie man selbst eine Demonstration anmeldet, damit man nicht Rechtsradikalen hinterherlaufen muss, und ein Link zum Nazi-Aussteigerprogramm EXIT Deutschland. Die Aktion sei parteiunabhängig organisiert worden.

MVGida äußerte sich auf ihrer Facebook-Seite zu der Aktion: Sie seien überrascht gewesen, man hätte aber schnell sehen können, dass die Seite nicht von den Organisatoren stamme.

MVGida gilt als besonders rechter Ableger der deutschlandweiten Demonstrationen gegen Islamismus und Flüchtlinge. Ihre Anhänger gingen in Schwerin bereits zum dritten Mal auf die Straße. Rund 500 Menschen hatten sich laut Polizeiangaben an der Demonstration beteiligt - Gegendemonstranten kamen ebenfalls 500.

Es ist nicht das erste Mal, dass rechte Demonstrationen mithilfe von Satire-Aktionen unterwandert wurden: Am 15. November fand im fränkischen Wunsiedel die Aktion "Rechts gegen Rechts" statt, die zu einem unfreiwilligen Spendenlauf von Rechtsradikalen für die Nazi-Aussteigerorganisation EXIT Deutschland wurde. Auch die Satire-Partei "Die Partei" hatte eine Pegida-Kundgebung bereits mit spöttischen Transparenten "unterwandert".

Funktionäre der Partei "Die Partei" marschieren mit Spott-Banner bei Pegida.
Funktionäre der Partei "Die Partei" marschieren mit Spott-Banner bei Pegida.

© DIE PARTEI, Landesverband Sachsen

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