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SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz beim Wahlkampf in Bochum (am 14. August 2021)

© Reuters/Leon Kuegeler

Update

Olaf Scholz holt in Umfrage weiter auf: SPD liegt nur noch zwei Punkte hinter der Union

In der Kanzlerfrage liegt Kandidat Olaf Scholz ohnehin klar vor Armin Laschet. Nun macht die SPD in einer Umfrage auch als Partei Boden gut zur Union.

Die SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz holt im Rennen um die Wählergunst einer Umfrage zufolge auf. In einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Erhebung für die Bundestagwahl am 26. September liegt die Union mit ihrem Kandidaten Armin Laschet (CDU) nur noch zwei Prozentpunkte vor der SPD.

Demnach kommt im RTL/ntv-Trendbarometer die CDU/CSU bei der Sonntagsfrage („Wen würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?“) unverändert auf 23 Prozent, die SPD liegt bei 21 Prozent (plus zwei).

So knapp sei der Vorsprung der Union in Forsa-Umfragen vor den Sozialdemokraten zuletzt im März 2017 nach der Nominierung von Martin Schulz zum damaligen SPD-Kanzlerkandidaten gewesen, teilte das Meinungsforschungsinstitut mit.

Die Grünen verloren einen Punkt und fallen hinter die SPD zurück. Sie kommen nun auf 19 Prozent. Die FDP erreichte zwölf Prozent und blieb unverändert ebenso wie die Linke mit sechs und die AfD mit zehn Prozent.

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Nach den Umfrageresultaten könnten momentan rechnerisch CDU/CSU und SPD das Kanzleramt beanspruchen, nicht aber die Grünen.

Die deutlichste Mehrheit hätte eine Deutschland-Koalition aus Union, SPD und FDP, gefolgt von einem Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP und einer Ampel aus SPD, Grünen und FDP .

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Eine knappe Mehrheit von zusammen 376 Mandaten hätte demnach auch ein rot-rot-grünes Bündnis. Forsa hat nach eigenen Angaben vom 10. bis 16. August 2501 Wahlberechtigte befragt.

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Forsa-Chef Manfred Güllner sieht den Spielraum für die SPD nach oben allerdings als begrenzt an. Kanzlerkandidat Scholz profitiere von der Schwäche der beiden anderen Kandidaten, sagte Güllner ntv.de. „Viele trauen ihm das Amt des Kanzlers durchaus zu, werden ihn aber nicht wählen, weil er die SPD am Bein hat. Die wird weiterhin sehr kritisch gesehen.“

Unter den drei Parteien mit einer Kanzlerkandidatin oder einem Kanzlerkandidaten sei die SPD nach wie vor die Partei, der man am wenigsten zutraue, die Probleme in Deutschland zu lösen, sagte der Meinungsforscher.

Scholz lässt bei Kanzlerfrage Konkurrenz weit hinter sich

Könnten die Wähler den Kanzler direkt bestimmen, würde SPD-Kandidat Scholz klar gewinnen. Der Vizekanzler und Finanzminister konnte bei der Kanzlerpräferenz der Umfrage zufolge seinen Vorsprung ausbauen. Er liegt nun bei 29 Prozent (plus drei) vor der Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock (15 Prozent) und Unionskanzlerkandidat Laschet (zwölf Prozent).

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Auch im eigenen Lager gibt es weiter wenig Sympathien für Laschet. Nur 24 Prozent der Unionsanhänger von 2017 würden sich in der Kanzlerfrage für ihn entscheiden. Scholz käme bei den Unionswählern der letzten Bundestagswahl auf 27 Prozent.

Mit Söder hätte die Union bessere Chancen

Nur 15 Prozent der Wahlberechtigten sind überzeugt, dass die Union ihre zuletzt schlechten Umfragewerte in den fünf Wochen bis zur Bundestagswahl noch drehen kann. Dagegen glauben 47 Prozent nicht an eine Trendwende. 33 Prozent rechnen sogar damit, dass sich die Werte der Union noch weiter verschlechtern. Selbst von den Unionsanhängern traut nur gut ein Viertel (26 Prozent) dem Kandidaten Laschet zu, dass er bis zur Wahl eine Trendumkehr schaffen kann.

[Mehr zum Wahlkampf von Armin Laschet lesen Abonnenten von T+ hier: Auf Bilderjagd]

Anders wäre es, wenn die Union den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder als Kanzlerkandidaten ins Rennen schickte. Ein Viertel der Wahlberechtigten, die derzeit eine andere Partei als die Union wählen würden, gaben bei der Umfrage an, sie würden bei einem Kanzlerkandidaten Söder CDU oder CSU wählen. Machte nur die Hälfte der Befragten ihre Ankündigung wahr, könnte die Union 33 Prozent der Wählerstimmen verbuchen – zehn Prozentpunkte mehr als das jetzige Umfrageergebnis.

Forsa-Chef sieht wenig Einfluss des Afghanistan-Desasters

Die dramatische Entwicklung in Afghanistan wird nach Einschätzung von Güllner den Ausgang der Bundestagswahl kaum beeinflussen. „Unter Strich kann ich mir nicht vorstellen, dass das Thema Afghanistan wirklich einen entscheidenden Einfluss auf die Bundestagswahl hat“, sagte der Forsa-Chef der „Augsburger Allgemeinen“. Aktuelle Zahlen zum Meinungsbild der Deutschen lägen zwar noch nicht vor. „Wir wissen aus der Vergangenheit, dass die Außenpolitik bei vergangenen Bundestagswahlen als Thema so gut wie nie eine Rolle gespielt hat“, sagte er.

Auswirkungen könne bei dem Thema aber die Frage haben, ob eines der zuständigen Ministerien versagt habe, so Güllner. Aber selbst wenn - da das Auswärtige Amt vom SPD-Politiker Heiko Maas und das Verteidigungsministerium von der CDU-Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer geführt werden, würde sich das am Ende mit Blick auf das Wählerverhalten praktisch neutralisieren. (mit Agenturen)

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