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Österreich hält es für möglich, ab April auch den Tourismus wieder zu öffnen.

© dpa/Erich Spiess

Öffnen um jeden Preis: Österreich lockert weiter – trotz steigender Zahlen

Österreich geht in der Corona-Pandemie seit jeher seinen eigenen Weg. Dass das Land jetzt weiter lockert, sieht der Gesundheitsminister kritisch.

Mit 2,5 Millionen Corona-Tests sei Österreich Weltmeister im Testen, erklärte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz vor zwei Tagen in einer Pressekonferenz.

Tatsächlich werden in allen Bundesländern Gratistestungen dezentral angeboten, Schulkinder werden einmal wöchentlich getestet, ähnlich wird es in vielen Betrieben gehandhabt. Die Selbsttests sind anders als in Deutschland bereits in den Apotheken erhältlich, fünf Stück stehen bislang monatlich jedem Versicherten zu.

Mit dem Testen gehen in Österreich regionale Lockerungen einher: Wegen der mit 73 vergleichsweise geringen Sieben-Tage-Inzidenz in Vorarlberg sollen dort ab dem 15. März Gastronomie und Kultur- und Sporteinrichtungen wieder öffnen, andere Regionen könnten folgen. Im April soll auch Tourismus wieder möglich sein.

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Für den Rest des Landes ist laut Kurz das Ziel, dass zu Ostern zumindest Gastronomie im Freien möglich sein sollte. Der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sieht die Lockerungspläne kritisch und warnt vor verfrühten Lockerungen. Er bezeichnet die Corona-Prognosen für das Land als alarmierend.

„Das Ruder zeigt leider in die falsche Richtung“, sagte Anschober am Donnerstag in Wien. Nach jüngsten Daten des Covid-Prognose-Konsortiums droht die Sieben-Tage-Inzidenz von jetzt rund 165 auf 228 nächste Woche zu steigen. Die Entwicklung sei regional voraussichtlich sehr unterschiedlich. Ein besonders hoher Wert von rund 320 sei im Bundesland Salzburg zu erwarten. 

Bis zum 17. März sagen die Forscher auch einen spürbaren Anstieg der mit Covid-Patienten belegten Klinikbetten voraus. Eine Überlastung der Intensivstationen drohe aber nicht. Die Steigerung gehe auf die ansteckendere britische Virus-Variante zurück, hieß es. Die Reproduktionszahl sei auf 1,14 gestiegen. Das heißt, dass ein Erkrankter mehr als einen weiteren ansteckt.  (Tsp/dpa)

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