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Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, geht durch die Münchner Residenz.

© Peter Kneffel/dpa

„Nur für Bayern im Einsatz“: Söder verabschiedet sich vom Kanzlertraum

In einem Interview bekundet der bayerische Ministerpräsident kein Interesse mehr an einer Kandidatur. Der Parteivorsitzende sei immer der erste Anwärter.

CSU-Chef Markus Söder hat den Traum von einer Kanzlerkandidatur nach eigenen Worten zu den Akten gelegt. Das Jahr 2021 habe für ihn die letzte Chance auf eine Kanzlerkandidatur geboten, sagte der bayerische Ministerpräsident den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Jetzt gelte: „Ich bin nur für Bayern im Einsatz. Ein CSUler hat ohnehin nur einmal im Leben die Chance.“ Er gehöre einfach „am besten nach Bayern“. Ob CDU-Chef Friedrich Merz 2025 Kanzlerkandidat werde, entscheide die CDU. „Aber natürlich ist der Parteivorsitzende immer erster Anwärter.“

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Vor der Bundestagswahl 2021 hatte Söder mit dem damaligen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet um die Unions-Kanzlerkandidatur konkurriert; durchgesetzt hatte sich am Ende Laschet, der dann aber die Wahl verlor. Wenn er auf die Auseinandersetzung zurückblicke, könne er damit gut leben, sagte Söder. „Es ist Schnee von gestern.“

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine äußerte sich Söder auch zum Stopp von Energielieferungen aus Russland. Der Ministerpräsident sagte, für russisches Gas brauche Deutschland „möglichst breite Ersatzkapazitäten - nicht nur amerikanisches Flüssiggas, das natürlich teurer ist als das russische“.

Söder hält an Atomkraftwerken fest

Zugleich forderte Söder den Weiterbetrieb von fünf Deutschen Atomkraftwerken. „Es ist ein schwerer ideologischer Fehler, die drei vorhandenen Kernkraftwerke zum Jahresende abzuschalten. Sie liefern Strom für zehn Millionen Haushalte“, sagte der bayerische Ministerpräsident. „Wir sollten fünf Kernkraftwerke für fünf weitere Jahre laufen lassen, um genügend Zeit zu haben, die ehrgeizigen Ziele für die erneuerbaren Energien umzusetzen.“

Momentan befindet sich Söder in Isolation, weil er sich mit dem Coronavirus infiziert hat. „Jetzt hat es mich nach zwei Jahren doch noch erwischt“, schrieb der CSU-Chef am Samstag auf Twitter. Eine geplante Reise in die Golf-Region sagte Söder nach einem positiven PCR-Test ab. (dpa)

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