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Vertreter der kommunistischen Partei Nordkoreas, Kim Yong Chol (rechts) zusammen mit Machthaber Kim Jong Un.

© REUTERS/Leah Millis

Nordkorea: Angeblich verbannter Funktionär geht mit Machthaber Kim ins Konzert

Kim Jong Un soll laut einer Zeitung aus Südkorea einen hochrangigen Diplomaten ins Arbeitslager geschickt haben. Nun ist er in Pjöngjang wieder aufgetaucht.

Ein hochrangiger Vertreter der kommunistischen Partei Nordkoreas, Kim Yong Chol, soll in ein Arbeitslager eingesperrt worden sein. Diese Nachricht wurde vor vier Tagen in der südkoreanische Zeitung „Chosun Ilbo“ veröffentlicht. Zuvor hatte Chol als Gesandter in den Atomgesprächen mit US-Außenminister Mike Pompeo verhandelt. Nun ist wieder alles anders.

Am Montag berichteten die nordkoreanischen Staatsmedien, Kim Yong Chol habe neben anderen Funktionären den Machthaber und dessen Frau Ri Sol Ju zu einem Konzert am Sonntag in Pjöngjang begleitet. Auch war Kim Yong Chol auf einem Bild im Publikum zu sehen. Beobachter bezweifelten die Berichte über die Internierung Kims.

„Chosun Ilbo“ hatte zudem berichtet, Nordkoreas Führung habe nach dem Gipfel den früheren Sondergesandten für die USA, Kim Hyok Chol, sowie einige Beamte des Außenministeriums hinrichten lassen. Die auflagenstärkste südkoreanische Zeitung berief sich dabei auf namentlich nicht genannte Quellen. Das Vereinigungsministerium in Seoul hatte sich zu dem Bericht nicht geäußert. Eine offizielle Bestätigung aus Nordkorea gab es nicht.

Die stalinistische Führung in Pjöngjang ist bekannt dafür, politische Säuberungen durchzuführen. Doch oft erweisen sich Berichte aus Südkorea über die Hinrichtung oder Verbannung von Funktionären in dem weithin isolierten Nachbarland im Nachhinein als falsch. So war im Mai 2016 der angeblich hingerichtete frühere Armeechef Ri Yong Gil wieder in der Öffentlichkeit erschienen. (mit dpa)

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