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In Alaska kommt der Braunbär in mehreren Unterarten vor.

© Steffen Graupner/Promo

Neues US-Gesetz tritt in Kraft: Brutale Jagdmethoden in Alaska wieder erlaubt

Umweltaktivisten kritisieren die Lockerung von Jagdverboten in Alaska. Mit dem Gesetz macht Trump wieder einen Beschluss seines Vorgängers Obama rückgängig.

Im US-Bundesstaat Alaska sind Jagdmethoden wie das Abschießen von Wolfswelpen in ihrem Bau künftig wieder erlaubt. Ein Bundesgesetz, das am Donnerstag in Kraft tritt, gestattet auch das Anlocken von Bären mit Ködern wie Speck oder Donuts, das Blenden von Tieren mit Blitzlicht oder ihre Verfolgung mit Hunden. Auch das Abschießen schwimmender Rentiere von Motorbooten steht nicht mehr unter Strafe.

Mit dem Gesetz macht die Regierung von US-Präsident Donald Trump Jagdverbote rückgängig, die sein Amtsvorgänger Barack Obama 2015 verhängt hatte. Umweltaktivisten verurteilen die betreffenden Jagdmethoden scharf.

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Andererseits werde damit bedacht, dass Alaskas Ureinwohner diese Methoden mitunter schon sehr lange anwendeten und auf diese für den Erhalt ihrer traditionellen Lebensform und ihren Lebensunterhalt angewiesen seien.

Der Leiter für Wildtierschutz von Alaskas Fischerei- und Jagdbehörde, Eddie Grasser, hob vergangenen Monat in der „New York Times" hervor, dass Sportjäger die umstrittenen Methoden kaum anwendeten. Hauptsächlich die Bewohner abgelegener Orte setzten sie ein. „Von dem zu leben, was das Land hergibt, ist ein entscheidender Bestandteil von Alaskas ländlichem Lebensstil", betonte der Regierungsvertreter.

Lobbyinteressen statt Artenschutz

Tierschützer werfen der Trump-Regierung vor, sie opfere den Artenschutz den Interessen der Wirtschaft und der Jagdlobby. Mit dem neuen Gesetz habe die Regierung in Washington „einen neuen Tiefpunkt bei ihrem Umgang mit Wildtieren" erreicht, erklärte die Chefin der Tierschutzorganisation Defenders of Wildlife, Jamie Rappaport Clark. „Das Töten von Bärenjungen und Wolfswelpen in ihren Höhlen zu erlauben ist barbarisch."

Präsident Trumps ältester Sohn Donald Trump Jr. ist ein begeisterter Jäger und schon oft zum Jagen nach Alaska gereist. Zu der US-Jagdorganisation Safari Club, die eine Kampagne gegen die Jagdbeschränkungen in Alaska geführt hatte, hat er ein besonderes Verhältnis: Trump Jr. machte mit dem Hauptgewinner ihrer diesjährigen Spenden-Lotterie einen Jagdausflug. (AFP)

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