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Katja Kipping

© promo

Neue Sozialsenatorin für Berlin: Kippings Nominierung ist ein Angebot an interne Gegner

Katja Kipping, das wäre ein ungewohnt prominenter Name im Senat. Er könnte der Parteiführung genau den Rückenwind verschaffen, den sie braucht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Robert Kiesel

Die Nominierung von Katja Kipping für das Amt der Sozialsenatorin von Berlin ist ein Coup. Mit der 2005 erstmalig in den Bundestag eingezogenen Sozialpolitikerin, die bis vor kurzem Co-Parteivorsitzende war, präsentieren die angeschlagenen Berliner Linken eine Kandidatin für den Senatorinnenposten, die sich vom Renommee her betrachtet nicht weit hinter Franziska Giffey einordnen muss.

Beide werden die übrigen Mitglieder der Landesregierung überstrahlen. Zumal andere prominente Neuzugänge bisher nicht bekannt sind. Klar ist: Die Aufstellung Kippings überrascht, der Zeitpunkt nicht. Kurz vor dem Start des Mitgliederentscheids der Linken über die Fortsetzung der Koalition mit SPD und Grünen benötigt die regierungswillige Parteiführung Rückenwind – den Kipping besorgen dürfte.

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Die 43-Jährige ist ein explizites Angebot an das Lager all jener, die mit dem Ergebnis der Koalitionsverhandlungen fremdeln, eine Fortsetzung ablehnen. Das räumten am Mittwoch selbst führende Vertreter:innen des Lagers ein, das eher auf Opposition statt Koalition setzt. Ein Votum gegen die Koalition ist ab sofort eines gegen Kipping. Die Chancen auf eine Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition sind am Mittwoch deutlich gewachsen.

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